0899 Todesstunde....

5. Mai 1939: Buch 18

Angesichts des nahenden Todes erhellet sich blitzschnell der Geist, und es wird dem Menschen plötzlich klar, wieweit er falschen Glaubens war.... Denn es rang ihn bisher eine Kraft nieder, der er nicht willig genug widerstand; nun ihm aber das Erkennen kommt, daß sein Wille allein genügt hätte, dieser Kraft zu widerstehen, daß er dadurch dem Bann der bösen Mächte sich entwinden konnte, statt dessen aber nichts getan hat zur Befreiung seiner Seele, ist diese Erkenntnis sehr niederdrückend und macht die Todesstunde zu einer Stunde des Kampfes.... Er ringt nun mit allen Kräften gegen diese an und sucht sich den Fesseln zu entwinden, und es weiß der Mensch nicht, wie segensreich oft eine solche Stunde noch für den von der Welt Scheidenden sein kann.... wie es ihm mitunter doch gelingt, stärker zu sein als die Gegenmacht, und er durch sein großes Verlangen nach dem göttlichen Heiland und Erlöser schon diese bannen kann und das Eingehen in das ewige Reich doch ein friedliches und beseligendes sein kann. Und ist der Lebenskampf beendet, so setzt wohl noch ein ungeheures geistiges Ringen um Vollkommenheit im Jenseits ein, und es wird die Seele noch viel nachzuholen haben, doch so sie einmal erkannt hat auf Erden, dann ist das Streben im Jenseits ein bewußtes, es sucht die Seele, in überaus angestrengter Tätigkeit die falsch genützte Erdenzeit wettzumachen, sie hat nur immer das Verlangen, zu geben, denn sie ist völlig zur Liebe geworden und löst die Aufgabe, die ihr gestellt wird. Deshalb kann ein zeitiges Ableben auf Erden eigentlich nur freudig begrüßt werden, so die Seele hellen Geistes den Zweck des Erdenlebens erkannt hat und nun die endgültige Befreiung aus der Materie ihr größtes Ziel geworden ist. Denn dies ist Gottes Wille, daß ein jeder Geist für den anderen tätig ist, und daß, so dieser Wille auf Erden nicht erfüllt wurde, im Jenseits das gleiche Ringen einsetzen muß um die irrenden Seelen, denn nur so ist restlose Erlösung möglich....

Amen

Dies ist eine Originalkundgabe von Bertha Dudde

Diese Kundgabe wird in keinem Themenheft erwähnt.

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