Nur der Wille zur Wahrheit läßt den Menschen den Irrtum erkennen. Es wandeln so viele Menschen im Irrtum dahin, weil sie gedankenlos annehmen, was ihnen als Wahrheit geboten wird, und darum können sie auch nicht die Wahrheit vom Irrtum unterscheiden. Und dies ist eine Gefahr, vor der nicht genug gewarnt werden kann, weil nur die Wahrheit die Menschen zum Ausreifen ihrer Seelen bringen kann. Immer und immer wieder muß darauf hingewiesen werden, daß nur das Verlangen nach der Wahrheit dem Menschen diese eintragen kann. Denn selbst, wenn sie ihm dargeboten wird, erkennt er sie nicht als Wahrheit, solange er nicht danach verlangt aus innerstem Antrieb. Der geringste Wille, in der Wahrheit zu stehen, bringt ihn zur Erkenntnis, denn seine Gedanken werden nun immer wieder auf Irrtum stoßen, er wird diese Gedanken nicht verwerfen, sondern sie verfolgen; es wird ihm die Wahrheit ebenfalls gedanklich zugehen, und durch das Abwägen beider gegeneinander wird es in ihm immer klarer werden, weil die Wahrheit ihn beglückt, der Irrtum ihn aber abstößt.... Und dieses Nachdenken muß erst einsetzen, bevor der Mensch sicher wird, bevor er mit Überzeugung die Wahrheit annehmen und vertreten kann. Irrige Lehren werden ihn nicht befriedigen, er wird Anstoß daran nehmen.... Aber immer muß das Verlangen, in der Wahrheit zu stehen, Voraussetzung sein, ansonsten seine Willenskraft zu schwach ist, d.h. sie vom Fürsten der Lüge im Bann gehalten wird, der gegen die Wahrheit zu Felde zieht. Die Menschen sind zumeist gleichgültig und haben keine eigene Urteilsfähigkeit, weil sie gleichgültig sind. Sie halten daran fest, was sie übernommen haben, ohne zu prüfen, wieweit es unverfälscht ihnen zugegangen ist; und diese Gleichgültigkeit wirkt sich folgenschwer aus. Denn die Zeit des Erdenlebens vergeht nutzlos, weil nur die reine Wahrheit geistigen Fortschritt einträgt, wenn nicht der Mensch außergewöhnlich liebetätig ist, wodurch sein Denken der Wahrheit nahegeführt wird. Dennoch muß der eigene Wille erwachen, alles Falsche abzulehnen, er muß sich ernstlich befassen mit den Glaubenslehren, die ihm vermittelt wurden, sollen sie ihm Vorteil eintragen, d.h. von Wert sein für die Höherentwicklung der Seele, ansonsten das Vermitteln dieser ohne jeglichen Wert wäre. Er soll für seine Seele Nutzen ziehen können, und daher bedingen sie auch ein Prüfen, eine Stellungnahme, auf daß sie die Seele nun zum Leben anregen, zur Tätigkeit, ohne die eine geistige Höherentwicklung undenkbar ist. Und dieses ernste Prüfen muß mit Wahrheitsverlangen verbunden sein, also es muß der Mensch hungern nach rechtem Wissen und sich innerlich sträuben gegen den Irrtum. Er muß, weil er Gott sucht, nur das Göttliche anerkennen wollen, und er muß sich deshalb auch völlig Ihm überlassen, Der die Wahrheit Selbst und also auch der Geber der reinen Wahrheit ist. Und dann kann er ohne Sorge sich den geistigen Einströmungen hingeben.... er wird recht gelenkt in seinem Denken, er wird die Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden vermögen, die Gott Selbst ihm nun bietet....
Amen
ÜbersetzerOnly the will for truth allows a person to recognize error. So many people walk along in error because they thoughtlessly accept what is offered to them as truth and therefore they are also unable to distinguish truth from error. And this is a danger which cannot be warned of enough, because only the truth can bring people to the maturity of their souls. It must be pointed out again and again that only the desire for truth can bring it to a person. For even if it is offered to him, he will not recognize it as truth as long as he does not desire it out of his innermost drive. The slightest will to know the truth will bring him to realization, for his thoughts will now repeatedly come across error, he will not reject these thoughts but pursue them; the truth will also come to him mentally, and by weighing both against each other it will become increasingly clearer in him, because the truth makes him happy but error repels him.... And this reflection must first begin before a person becomes certain, before he can accept and advocate the truth with conviction. Erroneous teachings will not satisfy him, he will take offense at them.... But the desire to stand in the truth must always be a prerequisite, otherwise his willpower is too weak, i.e. it is held under the spell of the prince of lies who campaigns against the truth. People are mostly indifferent and have no capacity for judgment of their own because they are indifferent. They hold on to what they have accepted without examining the extent to which it has come to them unadulterated; and this indifference has serious consequences. For the time of earthly life passes by uselessly, because only pure truth brings spiritual progress if the human being is not exceptionally active in love, whereby his thinking is brought closer to the truth. Nevertheless, his own will has to awaken to reject everything that is wrong, he has to seriously consider the religious doctrines imparted to him if they are to benefit him, i.e. if they are to be of value for the soul's higher development, otherwise imparting them would be of no value whatsoever. He should be able to benefit his soul, and therefore they also require an examination, an opinion, so that they now stimulate the soul to life, to activity, without which a spiritual higher development is unthinkable. And this serious examination must be connected with a desire for truth, thus the human being must hunger for true knowledge and inwardly resist error. Because he seeks God, he must only want to acknowledge the divine, and he must therefore also completely abandon himself to Him, Who is the truth Himself and therefore also the giver of pure truth. And then he can abandon himself to the spiritual influences without worry.... he will be correctly guided in his thinking, he will be able to distinguish truth from error, which God Himself now offers him....
amen
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