5396 Wahrheit wird ohne Glauben nicht angenommen....

20. Mai 1952: Buch 59

Es ist ein vergebliches Beginnen, die Menschen in die Wahrheit einführen zu wollen, die völlig ohne Glauben sind. Denn in ihnen ist weder Verlangen nach Wahrheit noch Liebewilligkeit und darum auch keine Fähigkeit, die Wahrheit als solche zu erkennen. Darum muß zuerst versucht werden, sie zum Nachdenken zu veranlassen über ihren Ursprung.... denn erst ein solches Nachdenken kann den Menschen zu der Frage bewegen: Warum und zu welchem Zweck ist mein Sein als Mensch, und von wem bin ich ins Leben gerufen worden?

Dann erst ist es möglich, daß der Glaube an einen Schöpfer von Ewigkeit erwacht, und dann erst kann die Wahrheit dem Menschen vermittelt werden mit der Aussicht, erkannt zu werden. "Glaube" ist aber nicht das widerspruchslose Annehmen einer Lehre von einem Gott und Schöpfer, sondern die innere Bejahung eines Wesens, Das alles erschaffen hat, erhält und regiert. Also es muß der Mensch durch Nachdenken zu der inneren Überzeugung kommen, daß ein Wesen existiert, Dem die Schöpfung ihr Bestehen verdankt. Erst diese durch Nachdenken gewonnene Überzeugung kann als Glaube angesprochen werden, weil zwar kein Beweis erbracht werden kann und doch der Mensch diese innere Erkenntnis vertritt, weil sie ihn anspricht und so auch für ihn annehmbar ist, d.h. auch sein Verstand sich dazu bekennen kann. Ein solcherart gewonnener Glaube ist auch Gewähr für die Erlangung der Wahrheit, weil der Mensch nun auch gedanklich mit der Wesenheit in Verbindung tritt, Die sein Herz anerkennt, und nun die Gottheit Selbst Sich einschaltet und den Menschen mehr und mehr in Kenntnis setzt von Ihrer Wesenheit, weil Sie Selbst Sich ihm offenbart, sowie er Sie anerkannt hat. Und nun ist der Grad der Liebe ausschlaggebend, in welcher Weise Gott Sich dem Menschen offenbaren kann.... Ein suchender Mensch steht schon der irdischen Welt ferner, und er ist nicht mehr gefesselt von der Materie, sein Geist versteigt sich in Gebiete, die der materiellen Welt fernliegen.... sowie er sich aber löset von der Materie, ist auch in ihm der Liebesfunke entzündet, er denkt nicht mehr an sich, sondern er fühlt sich hineingestellt in eine Gemeinschaft gleicher Wesen, wie er selbst ist, die alle einen Zweck zu erfüllen haben auf der Erde, die aber gleichfalls schwach und unwissend sind wie er selbst.... Und was er nun sucht, das sucht er nicht für sich allein, sondern er möchte es verwerten auch für seine Mitmenschen, weil er es fühlt, daß die Erkenntnislosigkeit ein großes Manko ist, das sie unselig macht.... Also wird die Liebe in einem Menschen stets entzündet, so der Glaube an Gott erweckt ist, und die Zuwendung der Wahrheit ist nun auch garantiert, nur kann sie in verschiedener Weise dem Menschen vermittelt werden, jedoch immer so, daß sie ihm annehmbar ist und er sich von der Wahrheit so beeindruckt fühlt, daß er mehr verlangt und sie auch den Mitmenschen gegenüber vertritt.... Gott kann Sich erst offenbaren, wenn Er anerkannt wird, dann aber gibt Er mit vollen Händen, Er teilet aus jedem, der Wahrheit begehrt und wieder wird sich die Liebe steigern im Herzen derer, die Wahrheit empfangen, weil sie nun Gott erkennen und liebenlernen, Der Sich Selbst in Seinem Wesen offenbart, Der ein helles Licht entzündet in allen, die nach der Wahrheit trachten....

Amen

Dies ist eine Originalkundgabe von Bertha Dudde

Diese Kundgabe wird in keinem Themenheft erwähnt.

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