2574 Glaubensfreiheit.... Was ist Glaube....

4. Dezember 1942: Buch 33

Der Mensch darf nicht zum Glauben gezwungen werden, weil sonst ein Vollkommenwerden ausgeschlossen wäre, denn etwas Gezwungenes ist etwas Unvollkommenes.... Also muß die Glaubensfreiheit den Menschen belassen werden, und darum kann Gott sie weder durch Beweise zum Glauben führen noch sie durch Wunder dazu veranlassen. Er kann ihnen nur bestimmte Lehren vermitteln und sie zu beeinflussen suchen, die Gaben des Verstandes zu gebrauchen, so daß sie selbst sich entscheiden können für oder gegen die ihnen vermittelten Lehren, ob sie diese in ihr Gedankengut aufnehmen wollen und sie mit dem Herzen bejahen.... Dann ist ihr Glaube ein freier und somit auch segenbringend zu nennen. Sowie nun die Menschen in eine bestimmte Geistesrichtung gedrängt werden, sowie sie planmäßig zu einem Glauben erzogen werden, ist dieser Glaube so lange wertlos, wie der Mensch nicht selbst gedanklich dazu Stellung genommen hat. Ein angelernter Glaube ist noch nicht Glaube zu nennen; die Einstellung des Herzens dazu ist bestimmend, ob sich der Mensch gläubig nennen darf. Es muß ihm auch volle Freiheit gelassen werden, wie er sich entscheidet, denn er ist für diesen Entscheid auch allein verantwortlich, er darf weder von seiten der Menschen gedrängt werden, noch werden ihm von Gott aus zwingende Beweise gegeben, die ihn veranlassen, etwas glauben zu müssen. Der einzige Wegweiser ist die innere Stimme, die göttliche Hilfe, die dem Menschen kleine Hinweise gibt, auf daß er leicht zum rechten Glauben findet. Sowie nun die Liebe Gottes sich durch einen Menschen außergewöhnlich äußert, wird dies immer in einer Weise geschehen, daß dennoch der Mensch nicht gezwungen wird. Er wird immer auch eine natürliche Erklärung finden können, so ihm der Wille fehlt, also niemals wird er unter dem Eindruck solchen außergewöhnlichen Wirkens stehend wider seinen Willen etwas anzunehmen brauchen, was er innerlich nicht bejahen kann. Und daher ist es belanglos, in welcher Geistesrichtung ein Mensch erzogen wird, denn erst sein eigenes Denken macht ihn verantwortlich, denn dieses Denken formt in ihm den Glauben nach seinem Willen. Der wahrheitsverlangende Mensch wird aus eigenem Antrieb das verwerfen, was nicht der Wahrheit entspricht, und somit zum rechten Glauben gelangen in aller Willensfreiheit. Auf daß er aber durch Nachdenken zum rechten Entscheid kommen kann, muß ihm auch die Wahrheit unterbreitet werden von Menschen, die selbst in der Wahrheit stehen. Er hat die Pflicht, alles zu prüfen, bevor er es annimmt, und durch dieses Prüfen und Nachdenken darüber nimmt er Stellung dazu, und er kann nun auch einen Entscheid treffen, er kann wählen, welche der ihm dargebotenen Lehren ihm als Wahrheit erscheint. Dies erst ist Glaube, wenn er sich dann dafür einsetzen kann, weil er in sich fest davon überzeugt ist.... Und eine solche Überzeugung kann dem Menschen nicht zwangsmäßig beigebracht werden, sondern sie wird durch eigenes Nachdenken gewonnen, und ein solcher Glaube erst entspricht dem Willen Gottes....

Amen

Dies ist eine Originalkundgabe von Bertha Dudde

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