4791 Unterlassungssünde.... Reue.... Wandlung im Jenseits....
3. Dezember 1949: Buch 54
Ihr werdet euch zu verantworten haben für jede Unterlassungssünde, für jede ungenützte Gelegenheit, doch wird sie euch nicht vorgehalten werden, sondern ihr werdet daran erinnert werden und nun selbst erkennen, was ihr versäumt habt und welchen Vorteil ihr dadurch einbüßet, und eure Reue wird groß sein. Denn das ist die Strafe für euer Vergehen, das ihr nimmer vergessen könnet und darum euch ungeheure Selbstqualen bereitet, die wohl als gerechte Strafe anzusehen sind, weil ihr Gottes Gnaden unbeachtet ließet auf Erden und dieses Vergehen nicht anders abbüßen könnet als durch tiefste Reue über eure Härte und euren Ungehorsam Gottes Geboten gegenüber. Und die Qualen werden erst dann geringer werden, so ihr im jenseitigen Reich versuchet, entgegen eurem lieblosen Leben auf Erden zu handeln.... so ihr nun die Liebe übet aus eigenem Antrieb an den Seelen, die gleich euch leiden müssen und denen jede Liebestat eine Hilfe ist. Dann werdet auch ihr die Kraft der Liebe spüren, dann werdet ihr suchen, euer Unrecht gutzumachen. Doch es gehört dazu ein kleiner Lichtfunke, der euch das Erkennen eurer selbstverschuldeten Lage gibt, denn solange ihr diesen Schimmer der Erkenntnis nicht besitzet, ist euch auch das große Versäumnis auf Erden noch nicht bewußt, denn dann seid ihr nur von der Ichliebe erfüllt, die nur das eigene Schicksal bessern möchte, nicht aber das der anderen notleidenden Seelen. Und es kann dieser Zustand lange dauern, je nach der Hartnäckigkeit des Willens und dem Grade der Ichliebe. Es muß die Liebe erst erweckt werden, was wohl geschehen kann durch das Gebet eines Menschen auf Erden, der in Liebe jener Seele gedenkt. Dann wird die Seele in Umgebungen versetzt, die unsagbar viele leidende Seelen bewohnen, so daß die erstere durch das Leid die Erbarmung kennenlernen soll.... Denn das Leid ist weit größer als das eigene Leid. Und nun muß sich die Seele bewähren. Hat sie nur einen hilfswilligen Gedanken, dann strömt ihr Kraft zu, ihn auszuführen, und nun ist ein Lichtlein angezündet, das nicht mehr verlöschen kann, denn sie fühlt eine Beglückung in sich und beginnt nachzudenken über das Wirken in Liebe und wird unterstützt darin von Lichtwesen, die in einer der Seele zuträglichen Verkleidung sie belehren und anregen zu liebender Betätigung. Und sowie dieser Zustand eingetreten ist, erkennt sie, was sie versäumt hat.... Ihre Reue ist groß, aber auch der Hilfswille nimmt zu, und je mehr sie die Liebe ausübt, wozu ihr überreich Gelegenheit geboten wird, desto schwächer wird das Reuegefühl im Herzen, weil sie nun so dankerfüllt ist gegen Gott, Der ihr doch noch die Möglichkeit gibt, zur Höhe zu schreiten, obgleich sie weiß, daß sie niemals das auf Erden Versäumte nachholen kann, daß sie niemals den höchsten Grad der Seligkeit erreichen kann. Doch sie ist selig, in Liebe wirken zu können und ihrer Not enthoben zu sein....
Amen
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