6877 "Werdet vollkommen, wie euer Vater vollkommen ist...."
24. Juli 1957: Buch 74
Es ist euch eine Zeit zugebilligt worden zur Erlösung, und diese Zeit genügt vollauf, daß ihr frei werden und nach dem Tode eures Leibes das Lichtreich betreten könnet, wenn ihr sie nur recht ausnützet und alle Gnaden in Anspruch nehmet, die in dieser Zeit euch zur Verfügung stehen. Denn Ich verlange wahrlich nichts Unmögliches von euch, und Meine Worte "Werdet vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist" würden keine Berechtigung haben, wenn es schwer oder unmöglich wäre, die Vollkommenheit auf Erden zu erreichen. Doch eines ist dazu erforderlich: euer Wille, das Ziel zu erreichen, zwecks dessen ihr auf Erden weilet.... Euer Wille ist frei, und dieser allein bestimmt den Reifegrad, den eure Seele am Ende des Erdenlebens erlangt hat. Im freien Willen müsset ihr die Gnaden nützen, die euch zwar unbegrenzt zur Verfügung stehen, die aber keinerlei Zwang auf euch ausüben, sondern einfach unwirksam bleiben, wenn sie nicht gern und dankbar angenommen werden. Dieser Gnadenzustrom also steht allen Menschen offen.... also können alle Menschen zur Vollkommenheit auf Erden gelangen. Und so ist auch kein Mensch dem anderen gegenüber im Nachteil, keinem Menschen wird bevorzugt ein größeres Maß von Gnaden zugeleitet. Aber es kann wohl der eine den großen Gnadenschatz heben, während der andere ihn unbeachtet lässet und daran vorübergeht.... Und das Annehmen und Nützen der Gnaden ist nicht von dem Schicksal des Menschen abhängig, von seiner Lebenslage oder dem irdischen Wirkungskreis, denn die Möglichkeit, Gnaden unbegrenzt entgegenzunehmen, hat jeder Mensch, weil dies lediglich Sache der Seele ist, eine Angelegenheit des freien Willens, weil keine irdische Macht oder keine irdischen Lebensverhältnisse einen Menschen zu zwingen vermögen, geistige Güter zu entbehren, wenn nur der Wille des Menschen bereit ist, sich gedanklich mit Mir in Verbindung zu setzen, und er Mich nun bittet um Gnade und Kraft. Denn diese geht ihm von Mir aus zu unter Ausschaltung irdischer Hindernisse. Es sind Güter, welche der Seele vermittelt werden und die jeder Mensch im gleichen Maß empfangen kann. Es geht lediglich darum, nach welcher Seite der Mensch seinen Willen richtet, und zu dieser Richtung seines Willens wird er von keiner Seite gezwungen. Die Seele ist bei Beginn ihrer Verkörperung als Mensch wohl von dichten Hüllen umschlossen, die ihr das Eindringen des Lichtes verwehren, aber ein kleines Fünkchen leuchtet ihr doch von innen, das sie beeinflußt, gut zu denken und zu wollen.... Kommt sie nun diesem leisen Einfluß nach, so wird es stets heller von innen; beachtet sie ihn nicht, dann also hat sie schon eine Gnade zurückgewiesen, denn gerade zu Beginn ihrer Verkörperung stehen ihr Schutzgeister zur Seite, ganz gleich, in welcher Lebenslage sich der Mensch befindet. Zwang wird auch von ihnen nicht angewendet, doch es kann der Mensch sich dem Guten zuwenden, weil diese Schutzgeister es verhindern, daß böser Einfluß den Willen unfrei macht. Und sowie der Mensch selbst denken kann, hat er auch selbst in sich das Unterscheidungsvermögen für Gut und Böse, weil die Auswirkungen von gutem oder schlechtem Handeln der Mitmenschen ihn selbst genauso berühren. Und selbst wenn er durch äußere Verhältnisse gezwungen wäre zu schlechtem Handeln, kann sich der innerste Wille dagegensträuben.... und dieser Wille also formt den Menschen. Ein guter Wille aber nimmt stets Gnaden an, und diese gehen ihm wahrlich unbeschränkt zu. Darum also hat jede Seele die Möglichkeit, in der ihr zur Verfügung stehenden Zeit restlos ihre Hüllen abzustoßen. Sie kann vollkommen werden, denn jegliche Schwäche kann ausgeglichen werden durch Gnaden, wenn der Mensch nur bereit ist zur Auswertung des ihm zur Verfügung stehenden Gnadenschatzes, denn diesen hat Jesus Christus erworben durch Seinen Tod am Kreuz, und es braucht kein Mensch schwach zu bleiben, es ist kein Mensch mehr rettungslos Meinem Gegner preisgegeben.... es kann ein jeder Mensch aus Gnaden selig werden.... Er muß nur seinen freien Willen dem göttlichen Erlöser zuwenden; er muß, solange es noch in ihm dunkel ist, er also keinerlei Wissen oder Erkenntnis besitzet, der Anregung des Geistesfünkchens in sich nachkommen, das ihn drängt zu gutem Wollen und Handeln. Dann nützet er die erste große Gnadengabe, und dann wird er sich auch stets öffnen für den Gnadenzustrom, der auch niemals versiegen wird, solange der Mensch auf Erden weilet, der aber immer den freien Willen erfordert, um nun auch wirksam werden zu können, dann aber auch das Erreichen des Zieles, vollkommen zu werden, garantiert.
Amen
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