Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/7073

7073 Bedeutung des Verantwortungsbewußtseins....

26. März 1958: Buch 75

Jeder Mensch trägt für seine Seele allein die Verantwortung. Und es ist darum für ihn von größter Wichtigkeit, zu wissen, was er im Erdenleben zu tun hat, um die Seele zu retten vor dem Abfall zur Tiefe, vor ewiger Finsternis und Qual.... um ihr ein seliges Los zu bereiten, ein ewiges Leben.... Er hat nichts weiter zu tun, als seine Seele zu befreien von dichten Hüllen, die sie umgeben, ihr wieder die Möglichkeit zu schaffen, sich vom göttlichen Liebelicht durchstrahlen zu lassen, wie einst, bevor das Wesen gefallen ist.... Es muß sich der Mensch bewußt sein, daß ihm zu diesem Zweck das Erdenleben gegeben wurde, und also muß er dieses Leben auch nützen zu jenem Zweck. Und jeder Tag, jede Stunde gibt ihm dazu Gelegenheit, denn er braucht nur unausgesetzt sich in der Liebe zu üben, die uneigennützig ist.... Er muß sich zu befreien suchen von der Ichliebe, die jene dichten Hüllen um die Seele werden ließ. Was der Mensch auch auf Erden unternimmt, es ist gänzlich wertlos für die Ewigkeit, für die Umgestaltung seines Wesens, für die Ausreifung der Seele, wenn nicht uneigennützige Liebe der Beweggrund seines Tuns ist. Und es ist alles nur für die Zeit des Erdenlebens von Nutzen, nicht aber von Bestand für die Ewigkeit, was dem Motiv der Eigenliebe entspringt. Es soll sich der Mensch stets beobachten, welche Gefühle ihn beherrschen bei seinem Denken und Handeln. Und er wird feststellen können, daß die Eigenliebe noch mächtig hervortritt und die uneigennützige Nächstenliebe selten nur Antriebskraft ist bei seinem Tun. Aber er kann bei gutem Willen sich selbst und seine Gefühle wandeln, er kann bewußt an sich arbeiten, indem er sich zwingt, sich selbst und seine Wünsche zurückzustellen, um statt dessen zu helfen denen, die in Not sind.... Und er wird immer Not um sich erblicken, er wird immer die Möglichkeit haben zu dienen, und es wird ihm auch stets mehr Freude bereiten, je bewußter er an sich arbeitet.... doch nicht um eines Lohnes willen, sondern aus eigener Überzeugung heraus, mangelhaft gestaltet zu sein und das Erdenleben zu nutzen, um vollkommen zu werden. Er muß zur Höhe streben, dann wird ihm auch aus der Höhe Kraft zugeleitet.... Er muß wollen, daß sein Erdenleben nicht umsonst gelebt sei am Ende seiner Tage, und er wird dann sicher auch das Ziel erreichen. Sowie es dem Menschen gelungen ist, sein Ich zurückzustellen um des Mitmenschen willen, ist er schon zum Sieger geworden, und der Seele Hüllen lösen sich auf und können den göttlichen Liebelichtstrahl einlassen, und dann braucht er nicht mehr zu fürchten, vergeblich den Erdenweg gegangen zu sein.... Aber ebendiese Arbeit an sich selbst muß er auch selbst leisten und wissen, daß er selbst die Verantwortung trägt. Das Wissen aber geht ihm zu durch das Wort Gottes.... Läßt er sich von Gottes Wort berühren, denkt er darüber nach und sucht er es zu befolgen, dann setzt schon die Arbeit an sich selbst ein.... Wer aber das Wort Gottes nicht anhöret, wer es nur an seinem Ohr verklingen lässet, wer sich nicht davon angesprochen fühlt, der geht verantwortungslos durch das Leben, selbst wenn er in irdischen Dingen verantwortungsbewußt handelt.... Denn ihn treibt zu diesem Handeln doch nur seine Selbstliebe, die irdischen Erfolg, Ehre und Ruhm sucht, aber keinerlei seelische Umwandlung bewirkt.... Und solche Menschen werden auch kaum glauben an ein Fortbestehen der Seele nach dem Tode und ihren Qualen im jenseitigen Reich. Denn die Selbstliebe macht es ihm unmöglich, zu glauben.... Und es kann darum nicht eifrig genug die Liebe zu Gott und zum Nächsten gepredigt werden, weil erst durch solche der Mensch zum Glauben gelangt und zum Licht der Erkenntnis. Doch auch zur Liebe kann der Mensch nicht gezwungen werden, sie muß sich frei in ihm entwickeln, aber jeder Mensch ist dazu fähig, weil jeder Mensch ein Fünkchen Liebe mitbekommen hat für diesen seinen Erdenlebenslauf, also nur ein jeder Mensch ihn zu entzünden braucht.... wozu nur sein Wille nötig ist. Und der Wille ist frei, kann aber durch das Verantwortungsbewußtsein angeregt werden. Und das Verantwortungsbewußtsein wieder kann auch in jedem Menschen geweckt werden, sowie er nur ernstlich nachdenkt über sich, über die Schöpfermacht, Die ihn erstehen ließ, und über den Zweck seines Daseins.... Denn wer über diese Fragen ernstlich nachdenkt, dem wird auch gedanklich Antwort werden, und diese Antwort wird ihn dazu veranlassen, ein bewußtes Leben zu führen mit dem Zwecke der einstigen Vollendung. Und zudem werden jedem Menschen auch von außen Aufklärungen zugehen, die er annehmen oder ablehnen kann.... Aber seine eigene Einstellung wird dazu gefordert, weil nur er selbst das Werk der Wesenswandlung verrichten kann. Da aber auch ein jeder Mensch weiß, wie sich ein irdisch-verantwortungsloses Leben schädigend auswirkt, weiß er auch um die Bedeutung des Verantwortungsbewußtseins.... Und er kann dieses ebenso bewerten für seine Seele.... und die Vergänglichkeit alles Irdischen müßte noch weit mehr das Verantwortungsbewußtsein um das Ewig-Unvergängliche stärken.... Ohne Liebe aber bleibt der Mensch blind in seinem Geiste und völlig untätig. Denn gerade in Werken uneigennütziger Liebe besteht die Arbeit des Menschen an seiner Seele, und solange des Menschen Wille dazu nicht bereit ist, wird auch der Erdenlebenszweck nicht erfüllt, und die Seele ist und bleibt in größter Not, und die Gefahr des Absinkens wieder in die Tiefe ist groß, wenn sie in diesem finsteren Zustand in das jenseitige Reich eingeht.... es sei denn, völlig uneigennützige Liebe eines Menschen auf Erden folgt ihr in jenes Reich und verhilft ihr dort noch zu einem kleinen Licht.... Aber niemals wird sie das nachholen oder erreichen können, was zu erreichen auf Erden ihr möglich war....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)