Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/6978
6978 Schwerwiegende Bedeutung des Erdenlebens....
28. November 1957: Buch 74
Kein Mensch ist sich der Bedeutung des Erdenlebens voll bewußt, und kein Mensch weiß es, was er sich in diesem Erdenleben erwerben kann. Es kann ihm wohl das Wissen davon zugetragen werden, er kann es auch als wahr annehmen und es auf sich wirken lassen, aber er kann niemals die großen geistigen Zusammenhänge erfassen, er kann auch nicht die Auswirkung eines recht gelebten Erdenwandels überschauen, weil er nicht weiß, in welcher strahlenden Kraft er einstens zu seinem Gott und Schöpfer gestanden hat und daß sein Endziel wieder die gleiche Seligkeit im Vollbesitz von Licht und Kraft ist.... Er ist als Mensch in seinem Denken zu begrenzt und könnte nimmermehr fassen, was uranfänglich war und was auch wiedererreicht werden soll. Aber immer wieder wird von seiten Gottes versucht, dieses noch begrenzte Denken zu erweitern, und der Mensch selbst kann es auch, wenn er die Fesseln seiner Seele sprengt, wenn er die dichten Hüllen um diese aufzulösen beginnt, was durch ein Liebeleben geschehen kann, weil letzteres schon ein langsames Rückgestalten zur einstigen Beschaffenheit ist.... also auch jegliche Begrenzung aufheben kann. Aber solange der Mensch auf Erden wandelt, wird er gewisse Grenzen nicht überschreiten können, denn selten nur ist die Liebe eines Menschen so übermächtig, daß sie auch die letzte Hülle der Seele abzustreifen vermag schon auf Erden. Betritt sie aber einmal das jenseitige Reich nach dem Tode des Leibes, dann kann ihr Zustand schon sehr lichtvoll sein, und dann erkennt sie auch die Zusammenhänge, und sie weiß es, welche unerhörte Gnade das Erdenleben für jeden Menschen bedeutet.... Das Erkennen kann ihr aber nicht von Gott aus gegeben werden, sie muß es sich selbst erworben haben, was durch ein Liebeleben geschieht. Und darum wissen die Menschen auch nicht um die Bedeutung eines Lebenswandels in Liebe.... Sie wissen nicht eher darum, bis sie selbst es führen, dann aber ist auch ihr Denken nicht mehr begrenzt, es reicht weit hinein in Gottes Schöpfungs- und Heilsplan, und die Seele kommt Gott als ihrem Vater von Ewigkeit immer näher. Eine bittere Reue wird so manche Seele befallen, wenn sie im jenseitigen Reich erkennen muß, wie wenig sie ihr Erdenleben ausgewertet hat, welchen Zustand sie hätte erreichen können und wie weit sie zurückgeblieben ist aus eigener Schuld. Denn eine jede Seele wird darauf aufmerksam gemacht, eine jede Seele wird angeregt im Erdenleben zum Liebewirken, und in verschiedenster Weise wird ihr auch ein Wissen nahegebracht, zu dem sie selbst sich einstellen kann. Es darf aber niemals auf einen Menschen im Zwang eingewirkt werden, und darum wird auch Gott ihn nicht in seinem Denken unfrei machen. Aber die Grenzen, die ihm in seiner irdischen Form gesteckt sind, könnte er selbst übersteigen. Und gerade das wird die Seele einmal einsehen müssen, daß es auch ihr möglich gewesen wäre, sich Licht und Kraft zu erwerben im Erdenleben.... sie wird einsehen müssen, daß nur ihr eigener Wille sie hinderte am Liebewirken, daß es aber möglich gewesen wäre, sich liebend zu betätigen.... Denn ein jeder Mensch hat dazu Gelegenheit, ein jeder Mensch wird angesprochen von der Not seines Mitmenschen.... aber ein jeder Mensch hat auch freien Willen. Und so ist dieser freie Wille sowohl Antrieb zum Wirken in Liebe als auch Anlaß des Unterlassens von guten Werken. Und darum muß sich der Mensch verantworten für seinen Willen oder auch: Der Wille bestimmt sein ferneres Los in der Ewigkeit. Und zur Erprobung dieses Willens ist dem Menschen das Erdenleben gegeben worden, das ihm unglaublich Herrliches eintragen, ihn aber auch in einen qualvollen Zustand versetzen kann.... Wenn es nur gelingt, in den Menschen das Verantwortungsbewußtsein zu erwecken, wenn ihnen nur die Bedeutung des Erdenlebens vorgestellt werden kann, so daß sie ernstlich darüber nachdenken, dann ist schon die Möglichkeit gegeben, daß sie über sich selbst und ihre Mangelhaftigkeit nachdenken, und es kann die Arbeit an ihren Seelen einsetzen, d.h., der Mensch kann sich bemühen, dem Willen Gottes entsprechend zu leben.... und das bedeutet auch immer, Liebe zu üben am Nächsten.... Und es wird der Segen eines solchen Liebewirkens nicht ausbleiben, denn der Mensch beginnt anders zu denken, er wird sich manches erklären können, was ihm bisher unverständlich war, er wird mehr und mehr seine Gedanken richten in das geistige Reich, es wird Hülle um Hülle von seiner Seele fallen.... Aber nur Liebe vermag diese Veränderung seines Wesens herbeizuführen, nur Liebe ist seiner Seele einziges Heilmittel, das aber sicher wirket und die Seele in einen Zustand versetzt, daß sie das Erdenleben nun lichtdurchlässig verlassen kann.... daß sie sich selbst nun erkennt als Gottes Geschöpf, das Ihn einstens verließ, aber wieder zu Ihm zurückkehren darf....
Amen
Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)