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6228 Furcht vor dem Tode....

4. April 1955: Buch 67

Das Tor zur Ewigkeit muß jede Seele durchschreiten, kein Mensch kann diesen Gang von sich abwenden, alle müssen den Erdenaufenthalt einmal vertauschen mit dem Aufenthalt im jenseitigen Reich.... alle müssen ihren schweren Erdenleib ablegen, weil nur die Seele jenes Reich betritt, alles Irdische aber zurückbleibt auf der Erde, auch wenn die Seele noch so stark damit verbunden ist. Doch sie kann jubeln und jauchzen beim Eingang in das jenseitige Reich, aber auch in größter Unglückseligkeit, in Not und Armut drüben anlangen, je nach dem Wandel, den der Mensch auf Erden geführt hat. Es kann der Aufenthalt im geistigen Reich auch das schönste Erdenleben verblassen lassen, dieses kann aber auch eingetauscht werden müssen gegen überaus finstere Umgebung, was die Seele auch zuvor schon fühlt und sich darum so lange wie möglich wehrt, den Körper zu verlassen. Doch alle Menschen stehen vor dieser Stunde, und niemand kann sich das Leben nur um einen Tag verlängern.... die Stunde des Abscheidens von dieser Erde ist vorgesehen seit Ewigkeit, und die Seele muß sich beugen dem göttlichen Gesetz. Aber sie hat es selbst in der Hand, den Übergang vom irdischen zum geistigen Reich sich herrlich zu gestalten, und dann wird sie die Stunde nicht erwarten können, da sie von dem schweren Erdenkleid befreit und in ein geistiges Kleid gehüllt wird, in dem sie sich nun frei und glückselig bewegen kann und ihrem Schöpfer und Vater Lob und Dank entgegenbringt, Der ihr dieses selige Los bereitet. Unwiderruflich kommt für jeden Menschen der Abruf von dieser Erde.... und der Tod bedeutet für die meisten Menschen Furcht und Schrecken, sie denken mit Unbehagen daran, und sie tun nichts, um diesen Schrecken loszuwerden.... weil sie nicht glauben, aber doch im tiefsten Innern sich fürchten vor der Todesstunde. Und sie werden das Unbehagen nicht eher loswerden, bis sie ernstlich mit sich selbst zu Gericht gehen, bis sie sich einmal Rechenschaft ablegen, ob und wie sie wohl bestehen könnten, wenn sie sich verantworten müßten.... Eine ernsthafte Selbstprüfung könnte sie veranlassen, sich zu wandeln, so zu leben, wie es Gottes Wille ist oder wie sie selbst es für recht erkennen.... und es wird in ihnen die Furcht vor der Todesstunde abnehmen, je mehr sie an sich arbeiten, auch wenn sie noch nicht recht zu glauben vermögen. Ein rechter und gerechter Lebenswandel schließt auch Liebewirken ein, und dann werden die Lehren des Glaubens nicht mehr so unannehmbar erscheinen; es beschäftigt sich der Mensch in Gedanken mit Fragen, die ihn zuvor nicht berührten.... weil der Wille, recht zu leben, schon ein Schritt näher ist zu Gott, an Den zu glauben ihm schwerfällt.... Jeder Mensch weiß es oder fühlt es, was recht und gerecht ist, und so er sich nur von seinem Gefühl mehr lenken läßt, wird er auch anders denken lernen.... er wird sich mehr mit seinem Abscheiden und dem Zustand nachher befassen, und er wird ruhiger seinem Ende entgegensehen, denn nun folgt er mehr seiner inneren Stimme, er handelt, wie er es für recht hält, und er lernet glauben.... Und dann findet er auch Gott, noch bevor seine Zeit beendet ist, und die Stunde des Todes hat für ihn auch den Schrecken verloren....

Amen

Dies ist eine Originalkundgabe von Bertha Dudde

Diese Kundgabe wird in folgenden Themenheften erwähnt:
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