Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/6063

6063 Leben in göttlicher Ordnung im freien Willen als Mensch....

23. September 1954: Buch 65

Eine Aufwärtsentwicklung des Geistigen kann nur stattfinden, wenn es sich in göttlicher Ordnung bewegt. Solange also das Geistige in den Schöpfungswerken gebunden ist, kann es nicht anders als sich in göttlicher Ordnung bewegen, denn es verrichtet im Mußgesetz alle seine Leistungen dem Willen Gottes gemäß und reifet also gleichsam aus, bis es in das Stadium als Mensch eintritt, wo es nicht mehr vom göttlichen Willen bestimmt wird, sondern im freien Willen leben soll in göttlicher Ordnung. Das Ausreifen hängt also nun vom Willen des Menschen ab, der sich ebensogut völlig gesetzwidrig richten kann, so daß der Mensch außerhalb der göttlichen Ordnung den Lebenswandel führt. Und außerhalb der göttlichen Ordnung leben heißt völlig ohne Liebe auf Erden wandeln.... Dann ist der bisher erreichte Reifegrad des Geistigen.... der Seele des Menschen.... gefährdet, denn es kann nun absinken in die Tiefe, aus der es sich in endlos langer Zeit emporgearbeitet hat durch Dienste, die es im gebundenen Zustand verrichten mußte.... Es kann auch Gefahr laufen, den endlos langen Entwicklungsweg noch einmal gehen zu müssen, wenn der freie Wille im Stadium als Mensch versagt, wenn er dem göttlichen Willen völlig entgegengerichtet ist. Der Mensch ist dem gebundenen Geistigen gegenüber im Vorteil, weil er die höchste Stufe der Entwicklung erreichen kann.... Darum trägt er eine große Verantwortung für diese Zeit, denn er allein bestimmt den Grad der Reife, den ihm das Erdenleben einträgt. Es muß aber diese kurze Erdenlebensprobe von ihm abgelegt werden, weil die Aufwärtsentwicklung zuvor ein Gnadengeschenk Gottes ist, weil es kein eigenes Verdienst des Geistigen ist, den Grad erreicht zu haben, der Voraussetzung ist für die Verkörperung als Mensch.... Er muß sich dieses Gnadengeschenk nun rechtmäßig erwerben, indem er im freien Willen das gleiche tut, was er im gebundenen Willen tun mußte.... indem er in Liebe dienet.... Es ist nur eine überaus kurze Zeit, die er als Mensch auf der Erde wandelt, und es steht ihm so viel Gnade zur Verfügung, daß er sehr wohl in göttlicher Ordnung leben kann.... aber es muß ihm die Freiheit des Willens gewährt sein, er kann nicht zwangsläufig zu seinem Denken und Handeln auf Erden bestimmt werden. Denn der Preis, den ihm das rechte Nützen seines Willens einträgt, ist: völlige Freiheit in Licht und Kraft.... Er muß den Widerstand gegen Gott aufgeben und dadurch unter Beweis stellen, daß er zurückgefunden hat zu Gott, von Dem er sich einst freiwillig entfernt hatte. Und Gott wird ihm wahrlich jede Hilfe angedeihen lassen, Er wird ihn mit Gnaden überschütten, auf daß er die Willenskraft aufbringen kann.... Doch an ihm selbst liegt es, ob er die Gnaden nützet; an ihm selbst liegt es, ob er den rechten Weg einschlägt, ob er den Weg der Liebe geht, ob er sich also in göttlicher Ordnung bewegt.... Und darum entscheidet der Mensch in seinem Erdenleben selbst sein Schicksal.... ein ewiges Leben in Seligkeit oder ein Zustand der Gebundenheit, der immer für das Geistige qualvoll sein wird, weil er dem Urwesen des Geistigen gänzlich widerspricht, das in Licht und Kraft und Freiheit geschaffen wurde und auch nur in Licht und Kraft und Freiheit selig sein kann....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)