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5603 Zwei verschiedene Welten....

15. Februar 1953: Buch 61

Es sind zwei Welten, das geistige Reich und die irdische Welt, und sie sind nicht beide zugleich zu betreten, weil sie völlig gegensätzlich sind und also der Mensch sich entscheiden muß für eine dieser beiden Welten. Die irdische Welt ist zwar der naturmäßige Aufenthalt des Menschen und darum auch dem Menschen erscheinend als sein Reich, dem er den Tribut zu zollen habe. Doch die Aufgabe des Menschen besteht darin, daß die Seele sich von allen Eindrücken dieser irdischen Welt frei mache, daß sie den Schein dieser erkennt und dem Wahren entgegenstrebe, daß sie sich erhebet in das Reich, das nach kurzer Zeit ihr Aufenthalt sein wird, das ihre wahre Heimat ist und das ihr das bietet, was ihr niemals die irdische Welt bieten kann.... unbegrenzte Seligkeit und ewiges Leben.... Diese Erkenntnis soll der Mensch auf Erden gewinnen, daß er nur vorübergehend eine Welt bewohnt, die vergänglich ist, eine Welt, wo alles darauf gleichsam nur Schein ist, wo alles überwunden werden soll, um sich frei erheben zu können in das geistige Reich, das bestehenbleibt, wenn die irdische Welt vergeht. Das Erkennen dessen beeinflußt den Willen und das Handeln des Menschen und kann zur Folge haben, daß der Mensch im geistigen Reich weilt, obgleich er noch auf Erden lebt. Er hat sich aber dann von der irdischen Welt willensmäßig und gedanklich losgesagt, denn er verachtet die irdische Welt, sowie er die geistige Welt anstrebt, weil beide zugleich anzustreben nicht möglich ist. Es sind zwei verschiedene Reiche.... Und auch ihre Herren sind völlig gegensätzlich, denn die irdische Welt ist wohl durch Gottes Willen erstanden, doch alle Schöpfungen gehören noch ihrer geistigen Beschaffenheit nach dem Gegner Gottes an, und dieses Geistige, das in den Schöpfungswerken gebunden ist, soll befreit werden aus der Gewalt dessen. Die endgültige Befreiung nun soll der Mensch selbst vollziehen, indem er sich freiwillig löset von allem der Erde Angehörenden, indem er sein Verlangen, sein Begehren abwendet von den Dingen der irdischen Welt und es dem geistigen Reich zuwendet, er also bewußt nach dem Reich Gottes strebt. Dieses Streben setzt aber zuvor das Erkennen der Wertlosigkeit alles Irdischen voraus, es setzt den Glauben voraus an einen Gott, Der vollkommen ist und in Seiner Liebe Seinen Geschöpfen ein seliges Los bereiten will, und es setzt also auch die Liebe des Menschen zu Gott voraus, ansonsten Gott und Sein Reich nicht angestrebt würde.... Es setzt einen Grad der Erkenntnis voraus.... Und dieser soll den Menschen ermöglicht werden durch Zuleiten des göttlichen Wortes, denn zuvor muß der Mensch hingewiesen werden auf seine Erdenlebensaufgabe, ehe er sich nun irgendwie entscheiden kann. Der Mensch steht wohl inmitten der irdischen Welt, und doch soll er streben nach dem geistigen Reich. In jeder Weise steht Gott ihm bei, von der irdischen Welt frei zu werden, doch wer der Erde und ihren Gütern anhanget, der wird niemals den Weg suchen nach oben, er wird sich auch niemals trennen wollen und können, denn er läßt sich noch halten von dem Herrn der Welt, er richtet seinen Blick nicht nach oben, und er bleibet daher gefesselt, wenngleich er sich frei fühlt, solange er auf Erden weilt. Doch den Weg ins geistige Reich muß er einmal gehen, sowie die irdische Welt sich ihm verschließt bei seinem Leibestode.... Dann aber findet er nichts, was ihm Ersatz bietet für das, was er aufgegeben hat; das Reich des Lichtes nimmt ihn nicht auf, denn er ist für dieses nicht tauglich, es zieht ihn immer wieder zur Erde zurück, und auch dort findet er keine Aufnahme mehr.... er ist im geistigen Reich, doch in unsäglicher Qual und Dunkelheit, weil er das Erdenleben nicht genützet hat zum Streben nach Licht und Leben....

Amen

Dies ist eine Originalkundgabe von Bertha Dudde

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