Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/5352
5352 Dunkelheit des Geistes.... Liebewirken.... Entfernung von Gott....
5. April 1952: Buch 59
Je weiter sich die Menschen von Gott entfernen, desto verdunkelter ist ihr Geist und desto weniger vermögen sie das Verständnis aufzubringen für geistige Lehren. Und den Grad der Entfernung von Gott bestimmt immer der Grad der Liebe, den sie besitzen. Wo die Liebe, das Göttliche im Menschen, nicht entfaltet ist, kann auch Gott Selbst nicht wirken mit Seinem Geist, also kann dort auch kein Licht sein und keine Erkenntniskraft. Dort das Evangelium zu verkünden ist schwer, denn es verhallt an den Ohren der Menschen und dringt nicht bis zum Herzen, es klingt ihnen wie ein leerer Schall, weil das Herz, als nicht liebefähig, abwehrt und nur das Ohr es vernimmt und es also ohne Eindruck bleibt. Sowie ein solcher Mensch einmal eine Liebetat vollbracht hat und ihm im Anschluß daran geistige Belehrungen gegeben werden, wird er schon willig sein, sie anzunehmen. Und darum soll der Mensch zuerst angeregt werden zum Liebewirken durch gutes Beispiel, durch Naheführen von hilfsbedürftigen Mitmenschen, durch Hinlenken seiner Aufmerksamkeit auf Not und Elend und dringliche Hilfe. Sowie sich das Mitgefühl nun zu regen beginnt, ist der Liebefunke nicht gänzlich verschüttet, und er kann aufflammen mit der Betätigung in Liebe, die ihn dann innerlich beglücken und zu weiteren Liebewerken bewegen kann. Ein Mensch, der eine Liebetat vollbracht hat, ist für kurze Zeit nun auch weichen Herzens, und dann können geistige Belehrungen oder Unterhaltungen auf guten Boden fallen. Niemals aber wird ein Mensch sich dazu bekennen oder auch darüber nachdenken, der bar jeder Liebe ist, und wäre dieser noch so hochentwickelten Verstandes. Er wäre nicht fähig, geistige Wahrheiten als solche zu erkennen, weil dazu das Herz gehört, nicht nur der Verstand. Die Entfernung von Gott wird immer größer werden, je näher das Ende kommt, weil auch die Liebetätigkeit immer schwächer wird, wo die Ichliebe vorherrscht und die Ichliebe das Denken und Wollen der Menschen bestimmt. Und immer finsterer wird es auf der Erde werden, denn das geistige Licht wird nur an wenigen Stellen hervorbrechen, und kein anderes Licht kann die Finsternis bezwingen als nur die reine Wahrheit, die ihren Ausgang hat in Gott, dem ewigen Licht. Die Wahrheit also ist es, die des Menschen Geist erleuchtet und die allein den Menschen gepredigt werden soll. Die Wahrheit allein vermag zu überzeugen, wo der ernste Wille vorhanden ist, Aufklärung zu finden.... Die Wahrheit bedeutet Licht und Erkenntniskraft für den, der die Wahrheit suchet. Denn dieser kehret sein Antlitz schon Gott zu, und er wird Ihn auch erkennen lernen durch die ihm vermittelte Wahrheit, während diese unverständlich bleibt dem, der sie nicht begehrt, weil er Gott noch den Rücken kehret und er daher auch nichts Göttliches zu erkennen vermag. Die Finsternis hält ihn gefangen und wird ihn auch nicht freigeben im Jenseits, solange die Seele nicht aus eigenem Antrieb ihr zu entfliehen sucht. Dann aber ist es bedeutend schwerer, zum Licht zu gelangen, wenngleich es nicht unmöglich ist. Denn der Abwehrwille, den die Seele mit hinübernimmt, ist weithin erkennbar und hindert das lichtvolle Geistige, wirksam zu werden so lange, bis einmal das Lichtverlangen in der Seele rege wird, was aber endlos lange Zeit dauern kann, weil der freie Wille auch im Jenseits geachtet und auch dort allein die Liebe gewertet wird....
Amen
Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)