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5167 Erkennen der Wahrheit und Verwerten in Liebe....

8. Juli 1951: Buch 58

Nicht das Wissen des Menschen macht seine Seligkeit aus, sondern das Verwerten des Wissens, weil dazu Liebe nötig ist und die Liebe allein beseligend wirkt. Und so kann der Mensch wohl ein Wissen besitzen, ohne in der Liebe zu leben. Dann aber ist es nur ein pures Verstandeswissen, gewonnen durch Studium, durch eifriges Nachdenken über Probleme, die wohl in geistiges Gebiet ragen, aber erst dann Geisteswissen genannt werden kann, wenn der Mensch durch ein Liebeleben vom Geist in sich darüber belehrt worden ist. Ein umfangreiches Wissen aufgenommen zu haben garantiert noch nicht den Besitz desselben, denn was durch Verstandestätigkeit gewonnen wurde, ist ebenso vergänglich wie jegliches irdische Wissen, selbst wenn es geistigen Inhalts ist. Es ist ein totes Wissen, das schon auf Erden keine belebende Wirkung hat und im Jenseits gänzlich verlorengeht. Erst die Liebe erwecket den Buchstaben zum Leben, erst die Liebe gibt Verständnis für geistiges Wissen, und erst die Liebe läßt dieses Wissen beglückend sein.... Die Liebe aber gibt ständig ab, was sie selbst beglückt, um auch den Mitmenschen zu beglücken. Das Wissen wird aber wieder erst dann beglücken, so es mit liebendem Herzen empfangen wird....

Daraus ersehet ihr Menschen, daß immer nur die Liebe den Wissensgrad bestimmt, in dem die Menschen stehen, denn wenngleich einem liebenden Menschen das Wissen noch mangelt, wird er aber sofort Verständnis dafür haben, so es ihm unterbreitet wird. Die Liebe erkennt die Wahrheit, und die Liebe verwertet sie auch.... Wer die rechte Wahrheit hat, kann nicht anders als sie weiterleiten, weil ihn die Liebe dazu treibt, er aber auch in der Liebe stehen muß, um sie als Wahrheit erkannt zu haben. Dennoch kann der Mensch auch für ein Wissen eintreten, das nicht der Wahrheit entspricht, dann aber soll er sich selbst schonungslos Antwort geben auf die Frage: In welchem Grade bin ich liebewillig?.... Und diese Antwort ist auch der Gradmesser für die Wahrheit dessen, was er vertritt. Ein liebetätiger Mensch ist voller Eifer, Gott zu dienen, weil er Ihn erkannt hat als Vater und Schöpfer von Ewigkeit, als das vollkommenste Wesen, von Dem er sich geliebt weiß. Und darum wird er Ihm dienen mit ganzem Herzen und ganzer Seele, auch wenn es nicht nach außen erkenntlich ist. Aber eines wird er nicht versäumen, die Mitmenschen hinzuweisen auf Ihn und sie zum Glauben an Ihn zu bewegen suchen.... Denn wer selbst glaubt, will auch den Mitmenschen dazu bringen, sich dem Vater als Kind hinzugeben. Und darum wird er stets, was er selbst weiß, dem Mitmenschen zuleiten. Dieses Wissen ist volle Wahrheit und steigert sich mit zunehmender Liebetätigkeit. Verstandeswissen dagegen wird berufsmäßig weitergegeben, und dies ist zumeist mit irdischen Interessen verbunden. Die Liebe gibt, ohne Entgelt zu fordern, wer aber solches fordert, steht nicht in der Liebe, sondern nur im Beruf.... Er schlägt aus seinem Verstandeswissen Nutzen und setzt die Liebe erst an zweite Stelle. Und dieses Wissen wird nicht viel Segen stiften, es regt nur wieder zur Verstandestätigkeit an, das Herz aber bleibt unberührt und lernt nicht die Seligkeit des Empfangens der Wahrheit kennen. Denn das Wissen kann die Wahrheit sein, wird aber ohne Liebe nicht als solche erkannt. Darum pfleget als erstes die Liebe, und was euch dann an Wissen geboten wird, das teilet in Liebe wieder aus.... Dann erst vermehrt sich euer Wissen und bleibt euer geistiges Eigentum, das unvergänglich ist und euch im jenseitigen Reich zu beglückender Tätigkeit befähigt und wieder Seligkeit bereitet.

Amen

Dies ist eine Originalkundgabe von Bertha Dudde

Diese Kundgabe wird in keinem Themenheft erwähnt.

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