Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/4925

4925 Geistiger oder Buchstabensinn.... Abendmahl....

6. Juli 1950: Buch 56

Alles, was Ich auf Erden gesprochen habe, ist gesagt für die Ewigkeit und wird daher auch niemals die Bedeutung verlieren, die Ich Meinen Worten gegeben habe. Daß jedoch die Menschen selbst ihnen einen anderen Sinn geben, darf niemals zu der Annahme verleiten, daß Ich diese verbildete Auslegung anerkenne. Es müßte ein jeder Mensch selbst zur Einsicht kommen, daß und warum bestimmte Auslegungen Meines Wortes falsch sind, so sie nur ernstlich darüber nachdenken würden; doch sie halten sich nur an die menschliche Auslegung, weniger aber an Mein Wort, das auch eine andere Auslegung zuläßt, die durchdacht werden sollte mit dem Verlangen, das Rechte und Wahre zu erkennen. (5.7.1950) Es hat wohl eine gewisse Berechtigung, Mein Wort unverändert anzuführen als Beweis der Wahrheit einer Glaubenslehre, es muß aber stets bedacht werden, daß nicht das Wort allein, sondern der Geist des Wortes erst den Sinn ergibt, daß also auch ein jedes Wort angewandt werden kann, will man einen anderen Sinn hineinlegen. Was Ich nun gesprochen habe, hat seinen Sinn immer nur im Zusammenhang mit der geistigen Entwicklung und muß daher auch stets geistig ausgelegt werden. Es muß im Zusammenhang stehen mit dem Ganzen, es kann nicht ein Wort beliebig herausgegriffen und also nun ausgelegt werden. Es ist Meine Lehre nicht unverständlich, jedoch erfordert sie auch erleuchtetes Denken, weil einem unerleuchteten Geist Meine Worte nur sinnlos erscheinen, also der rechte Sinn vom Menschen nur erfaßt werden kann, wenn seine Bitte um erleuchtetes Denken vorangegangen ist. Bei nur verstandesmäßiger Auslegung ist kein Zusammenhang zu finden, reines Verstandesdenken gibt Meinem Wort eine Bedeutung, die mitunter sogar gegensätzlich sein kann zu dem, was Ich den Menschen sagen will. Denn das eine muß bedacht werden, daß immer zwischen Wahrheit und Lüge oder Irrtum ein Kampf herrscht und daß die Vertreter beiderseits die Seelen der Menschen gewinnen wollen, also deren Gedanken zu beeinflussen suchen. Und es werden sich die Kräfte der Finsternis immer dort einschalten, wo der Verstand allein tätig ist, weil es ihnen nicht möglich ist, dort Beachtung zu finden, wo der Geist des Menschen erleuchtet ist durch dessen Willen und seinen Anruf zu Mir.... (6.7.1950) Ihr Menschen könntet alle vom Geist in euch belehrt werden und würdet dann auch sofort erkennen, wo Meine Lehre vom Irrtum durchsetzt ist; wo die Auslegung Meines Wortes buchstabengemäß, nicht aber sinngemäß gegeben wird; ihr würdet auch durch helles Denken jeglichen Irrtum selbst berichtigen können, denn immer wäret ihr dann Meiner Unterstützung sicher, die Ich einem jeden gewähre, der nach der reinen Wahrheit verlangt. Doch der Widersacher ist bemüht, euch in der Unkenntnis zu halten, und er wird gerade dort die Wahrheit zu verdunkeln suchen, wo es um wichtige Glaubenslehren geht. Eine Irrlehre zieht eine andere nach sich, und eine falsche Auslegung Meines Wortes bedeutet eine Irrlehre.

Ich kann Mich nicht anders in einer irdisch-materiellen Form aufhalten, als daß das Geistige, das in dieser Form gebunden ist, ein Teil ist von Mir, das nach dem einstigen Abfall langsam wieder zu Mir zurückkehren soll.... Nicht aber beziehe Ich als höchst vollkommenes Wesen eine für euch schaubare Form, um nun in dieser Form für euch gegenwärtig zu sein. Ich bin immer und überall gegenwärtig, doch ob euch bewußt und fühlbar, das hängt allein von eurer Einstellung zu Mir ab. Ihr könnet euch sonach nicht durch einen bestimmten Vorgang mit Mir vereinigen, sondern nur durch eure Selbstgestaltung zur Liebe, die eine direkte Verbindung mit Mir nach sich zieht. Ihr habt sonach eine falsche Vorstellung von dem Abendmahl mit Meinen Jüngern.... weil ihr wieder nur den Buchstabensinn herausleset aus Meinen Worten, die Ich zu den Jüngern sprach, nicht aber den geistigen Sinn.... Ich teilte aus, Brot und Wein.... Speise und Trank, Ich gab, und die anderen empfingen.... Immer werde Ich der Gebende sein und das Brot des Himmels austeilen, die Nahrung der Seele, die sie allein findet in Meinem Wort, das ihr die Kraft gibt zur Aufwärtsentwicklung.... Tuet das gleiche zu Meinem Andenken.... Es waren diese Worte der einfachste Hinweis auf die Erfüllung des Gebotes der Nächstenliebe, die allein den Menschen die Vermittlung Meines Wortes einträgt.... die allein ihnen Meine Gegenwart sichert, so daß Ich also mit ihnen das Abendmahl halten kann, wie Ich es verheißen habe. Es waren Meine Worte, Mein Handeln nur bildliche Hinweise dafür, was sie tun sollten in der Erinnerung an Mich.... Und wer um die Erleuchtung des Geistes bittet, der wird hell und klar erkennen und den Sinn Meiner Worte verstehen, denn die Erweckung des Geistes setzt einen Lebenswandel in Liebe voraus, also auch schon die Vereinigung mit Mir, die ihm vollste Wahrheit einträgt. Doch solange die Menschen den geistigen Sinn Meiner Worte nicht verstehen, solange sie Mich noch in einer irdisch materiellen Form gebunden glauben, ist ihr Geist noch nicht erweckt, und darum können sie nicht den Irrtum von der Wahrheit unterscheiden....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)