Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/4713

4713 Weltweisheit - geistiges Wissen....

14. August 1949: Buch 54

Die alles umfassende Weltweisheit kann nicht das Wissen ersetzen, das himmlische Weisheit genannt werden kann, also Kenntnis gibt von dem, was außerhalb der Welt liegt, was aber auch nicht bewiesen werden kann, eben weil es außerhalb der Welt liegende Wahrheiten betrifft. Wer in der Welt, auf der Erde also, als überaus weise gilt, der kann doch im höchsten Grade unwissend sein in Dingen, die jene Gebiete betreffen, und seine Weisheit ist mit dem Moment des Todes dahin, er hat gewissermaßen nur teilgenommen an der Erforschung eines begrenzten Gebietes, über welches aber die Seele in ihrem körperlosen Zustand hinweggeht, das für sie nicht mehr ergründenswert ist, daß sie also zurückläßt, ganz gleich, ob sie es restlos oder nur teilweise erforscht hat. Sie geht nun in ein Reich ein, wo völlig andere Erforschungen von Wert sind, und ihr Reichtum oder ihre Armut kommt nun offensichtlich zum Vorschein und es bestimmt den Zustand ihres neuen Wirkungskreises, der qualvoll oder auch beseligend sein kann. Wer nun auf Erden sich geistige Kenntnisse erworben hat, der wird sie verwerten können und dadurch sich selbst ein Los schaffen, das ihn beglückt, weil er in der Beglückung anderer Seelen aufgeht, die in völlig geistiger Armut vegetieren und auf Hilfe angewiesen sind. Diese geistigen Kenntnisse werden auf der Erde nur selten angestrebt, weil die Menschen sie noch nicht als wertvoll erkennen und über dem Weltwissen vergessen. Weltliche Weisheit ist keine Weisheit, denn der Mensch spezialisiert nur Vorhandenes, Dinge, die er beobachten kann und entsprechend der Schärfe seines Verstandes auch berechnet und als feststehende Tatsache die Menschen darüber belehren kann. Er nennt das "Wissen", es ist aber nur die Kenntnis um die göttliche Ordnung, in der sich die gesamte Schöpfung bewegt, und er verschafft sich diese Kenntnis durch verstandesmäßiges Forschen und Grübeln. Sowie seine Seele die körperliche Hülle verläßt, sind für sie diese Kenntnisse ohne Belang, sie kann nichts damit anfangen im Reiche der Geister, wo nur das Wissen Wert hat, was jenes geistige Reich berührt; dann kann der minimalste geistige Reichtum, also Wissen um den göttlichen Heilsplan, um das Verhältnis des Schöpfers zu Seinen Geschöpfen, nutzbringend für die Seele von ihr angewendet werden, sie wird den Reichtum ständig vergrößern. Dann ist nicht mehr der Verstand maßgebend, sondern das Herz, d.h. das Empfindungsleben der Seele, wie weit sie in das geistige Wissen eindringt. Das Gebiet, das nun ihrem Forschen zugänglich ist, ist unbegrenzt, wird daher ewig Neues bringen und daher auch ständig beglücken, es wird ein ständiger Fortschritt sein, ein Vermehren geistiger Kenntnisse und demzufolge auch eine immer emsigere Tätigkeit und ein ständig größer werdender Wirkungskreis; während dem weltlich Forschenden Grenzen gesetzt sind, allein schon durch den Abruf aus dem Erdenleben, der jegliche Forschung abbricht und für ihn wertlos macht. Weltliches Wissen dienet nur dem Menschen auf Erden, kann aber von den Seelen im Jenseits in keiner Weise verwendet werden zu ihrer Tätigkeit. Weltwissen betrifft nur rein konkrete Dinge und läßt jede geistige Frage offen. Dennoch kann auch Weltwissen dann von Wert sein für die Mitmenschen, wenn gleichzeitig geistiges Streben erkennbar ist, dann wird das Weltwissen dazu beitragen, daß der Mensch sich auch Kenntnis zu schaffen sucht von Gebieten, in die er kraft seines Verstandes nicht dringen kann.... wenn ihm z.B. anhand weltlicher Wissenschaft bewiesen wird, daß ein Vergehen nach dem Tode nicht möglich ist und er dann auch verstandesmäßig ein anderes Gebiet anerkennt, nach dem er dann trachtet und ihm also zustrebt. Dann kann das Weltwissen die erste Stufe genannt werden, die zu geistigem Wissen führt, doch es darf auch nur als Sprungbrett benutzt werden zu geistigem Wissen, weil dieses allein ausschlaggebend ist, weil dieses allein unbegrenzt und darum erstrebenswert ist und von jedem gewonnen werden muß, der zu beglückender Tätigkeit im geistigen Reich zugelassen werden will....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)