Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/4392

4392 Erlöser.... Glaube.... Willensfreiheit.... Zwang....

1. August 1948: Buch 51

Solange ihr nicht glauben wollet, werdet ihr auch nicht glauben können. Jeder Mensch kann sich sein Seelenleben gestalten nach seinem Willen, d.h., seinem Denken, Fühlen und Wollen ist kein Zwang auferlegt, es wird sich niemals in einer bestimmten Richtung bewegen müssen, sondern der Mensch wählt sich die Richtung selbst. Damit aber die von ihm gewählte Gedanken- und Willensrichtung die rechte, Meinem Willen und Meiner ewigen Ordnung entsprechende sei, wird ihm ständig Hilfe gewährt, sie wird ihm gewissermaßen angetragen, so daß es ihm leicht ist, die rechte Richtung einzuschlagen, so er sich als erstes dem Beherrscher der Unendlichkeit hingibt, ganz gleich, in welcher Form er Diesen anerkennt, also erstmalig an Ihn glaubt.... Selbst ohne jede Belehrung kann er sich verstandesmäßig die Frage seines Ursprungs vorlegen, und diese Frage wird ihm gedanklich auch so beantwortet werden, daß er auf die rechte Spur gelenkt wird.... es wird sein Denken der Wahrheit nahekommen, weil Ich Selbst es will, daß der Mensch in der Wahrheit steht. Und so er sich selbst als denkendes Wesen, als ein Schöpfungswerk eines ihm noch unbekannten Meisters, Diesem gedanklich anvertraut, bekundet er den Willen zur Wahrheit, und sie wird ihm werden. Glauben-wollen sichert auch das Glauben-Können, doch niemals soll sich der Mensch für fähig halten, verstandesmäßig die Wahrheit ergründen zu können und Mich und Meinen Beistand dabei auszuschalten oder Mich gänzlich abzulehnen und dennoch in der Wahrheit zu stehen.... Würdet ihr Meine Existenz wie auch alles, was zu glauben Ich von euch fordere, beweisen können, so wäre der Akt der freien Willensentscheidung, der Sinn und Zweck eures Erdenlebens als Mensch ist, hinfällig, denn einem alles beherrschenden Wesen muß sich der Mensch unterwerfen, weil er sich Ihm unterlegen fühlt. Dann ist er gewissermaßen getrieben von der Furcht, wenn er sich nicht offen widersetzt und dadurch erneut in die Tiefe stürzt. Diesen Entscheid des Menschen aber will Ich nicht, sondern in vollster Freiheit muß er Mir zustreben, er muß wollen, daß eine Macht über ihm ist, Der er sich freiwillig unterstellt. Daher muß er wohl glauben können, aber er darf nicht gezwungen werden zum Glauben, also Meine Existenz darf ihm nicht bewiesen werden können. Und somit ist das ganze Seelenleben eines Menschen ihm selbst freigestellt, d.h., Denken, Fühlen und Wollen untersteht nicht dem Zwang, sondern der Willensrichtung des Menschen, wodurch nun auch verständlich wird, daß um den Willen des Menschen ein Kampf geführt wird im geistigen Reich, von beiden Mächten, zwischen denen er sich entscheiden soll. Denn der Abfall von Mir kam durch Einfluß einer Gegenmacht zustande, die aber ursprünglich gleichfalls das Produkt Meiner Liebe war, voll ausgerüstet mit allem, was ein göttliches Geschöpf kennzeichnet. Daß und warum sich dieses Wesen abwandte von Mir, kann euch Menschen ebenfalls nur bildlich erklärt werden. Der Abfall aber ließ das Wesen zu Meinem Gegner werden, auf dessen Einfluß zahllose geistige Wesenheiten sich auflehnten gegen Mich, also abgrundtief stürzten. Um dieses abgefallene Geistige werbe Ich mit aller Liebe, der Gegner aber will Mir abringen, was Ich schon zum Teil wieder besitze. Und darum wütet unentwegt ein geistiger Kampf, der wohl mit einer völligen Niederlage Meines Gegners endet, jedoch auch mit dem Rückfall vieler Wesen in die Finsternis, weil sie ihren freien Willen erneut mißbraucht haben.... also auch von Meinem Gegner nicht gezwungen werden konnten, sondern sich selbst frei entschieden haben für ihn. Menschen nun, die nicht glauben könnten trotz ihrem Willen, wären als gezwungene Wesen zu betrachten, als entschuldbar.... Zwang findet aber weder von Mir noch von Meinem Gegner aus statt, weshalb es also dem Wollenden möglich ist, zu glauben, der Glaube aber niemals zu beweisen sein darf. Hat der Mensch aber einmal den Glauben gewonnen kraft seines Willens, dann wird er auch das Wissen um die Wahrheit gewinnen, die nur auf dem Wege des Glaubens gewonnen werden kann. Denn Ich als die ewige Wahrheit muß anerkannt werden, um sie austeilen zu können. Menschen, die Meine Existenz anzweifeln, können ihren Verstand noch so eifrig nützen, sie werden Fehlschlüsse ziehen und sich in völlig irriges Denken verrennen, denn sie forschen und grübeln ohne Mich und liefern sich dem Einfluß Meines Gegners aus, der nun jede Gelegenheit nützet, den Kampf wider das Licht.... wider die Wahrheit.... zu führen. Die Willensfreiheit ist Erklärung für alles....

Die Willensfreiheit ist auch Erklärung für das größte Mysterium, für die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus.... Daß Ich zu den Menschen niederstieg, hat lediglich die Begründung, daß die Macht Meines Gegners zu groß geworden war, weil die Menschheit zu schwach war, ihren Willen in der rechten Weise zu gebrauchen und ihm Widerstand zu leisten. Zwang fand von seiten des Gegners niemals statt, aber die Menschen waren, da sie ohne Liebe lebten, die in sich Kraft ist, nicht mehr fähig, ihrem Willen die rechte Richtung zu geben, weil sie diese nicht mehr erkannten. Der Gegner nützte die Willensschwäche der Menschen aus und übte immer stärkeren Einfluß auf sie aus. Sie hätten widerstehen können, wenn sie einen Lebenswandel in Liebe geführt hätten, und darum mußte den Menschen ein Beispiel gegeben werden, was der Mensch vermag, so er durch ein Liebeleben die Kraft in sich vermehrt und diese Kraft auf den Willen überträgt. Der Glaube sinkt, sowie der Liebegrad ein niedriger ist, dagegen steigt der Zweifel empor als Angriffssignal des Gegners, und bald überwuchert er den Glauben und erstickt ihn. Ein Mensch also mußte den Mitmenschen zeigen, welche Lebensaufgabe ihnen gesetzt ist und wie sie dieser Aufgabe nachkommen können.... ein Mensch mußte den Willen in rechter Richtung gebrauchen und die Kraft dazu beziehen aus der Liebe.... Es ist eine einfache Lösung, und es ist auch verständlich, daß Mich als Schöpfer und Vater von Ewigkeit die Produkte Meiner Liebe erbarmten, daß sie, aus eigenem Willen zwar, nicht mehr frei wurden von ihrem Peiniger, der seine Kraft, die er von Mir bezog, mißbrauchte zu schändlichem Wirken. Es muß auch verständlich sein, daß Ich einen Ausweg suchte für die unglückseligen Geschöpfe, daß ein Erbarmungswerk Meine Zustimmung fand, das die Liebe für das Unglückselige vollbringen wollte. Ich liebe alle Meine Geschöpfe und suche alle wieder zurückzugewinnen. Im Zwang wäre es ein Werk des Augenblickes, Ich aber wende keinen Zwang an um der Vollkommenheit dessen willen, was von Mir seinen Ausgang genommen hat. Dagegen ließ Ich Mir genügen an einem Beweis recht genützten Willens, den die tiefe Liebe eines Menschen Mir liefern wollte für Seine Mitmenschen. Ich sah die große Liebe dieses einen Menschen, und um dieser großen Liebe willen trat die Erbarmung an Stelle der Gerechtigkeit.... Ich leitete die Liebekraft um als Willenskraft auf die schwachen Menschen, die sich Jesus anvertrauen in ihrer Schwäche und Ihn um Hilfe angehen. Also Ich betrachte die Menschen, die sich Jesus anempfehlen, als mit Ihm verbunden, als ein Glied von Ihm; Ich mache keine Trennung mehr zwischen diesen sündigen Menschen und Jesus, sondern Ich betrachte sie als ein Ganzes, dem Ich um der großen Liebe Jesu willen die Sünden vergebe.... d.h., denen Ich die Willensschwäche nehme, denen Ich Kraft gebe zur rechten Nützung ihres Willens. Ich helfe ihnen, den Willen recht zu nützen, zwinge aber durch die Kraftzufuhr ihren Willen nicht.... Immer noch muß der Mensch sich selbst erlösen aus dem Zustand des Abfalles von Mir, nun kann er das, so er Jesus Christus um Hilfe angeht, Ihn also anerkennt und um Seines Erlösungswerkes willen um Kraftzufuhr bittet.... So nur ist das Erlösungswerk zu betrachten. Nur die Liebe des Menschen Jesus war ausschlaggebend, die Er durch Seinen Tod am Kreuz zum Ausdruck brachte. Er bewies den Menschen ferner, daß der Tod etwas Überwundenes ist für einen Menschen, Der durch die Liebe so vollkommen war, daß Er in das ewige Leben eingehen konnte, daß Er also in Wirklichkeit nicht starb, sondern in erhöhtem Licht lebte, was Er durch Seine Himmelfahrt den Menschen bewiesen hat.... Ich nahm also Seine Liebe an, und um dieser Liebe willen helfe Ich den Schuldnern, ihrer Schuld ledig zu werden durch Zuwendung von Willenskraft, obgleich die restlose Erlösung immer noch dem Menschen selbst obliegt, daß er sich frei für Mich entscheidet und Mir zustrebt....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)