Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/4166
4166 Akt der Sündenvergebung.... Jesus Christus als Erlöser....
14. November 1947: Buch 50
Der Akt der Sündenvergebung kann auch nur als Zeremonie angesehen werden, wenn die geistigen Voraussetzungen zur Vergebung der Sündenschuld fehlen. Sowie sich der Mensch sündig fühlt und zu Gott seine Sündenschuld trägt, sowie er die Sünden aufrichtig bereut und Gott um Vergebung bittet, wird ihm auch von Gott die Sünde vergeben und um Jesu Christi willen die Schuld erlassen, denn dafür starb der Mensch Jesus am Kreuze, daß die Sündenschuld der gesamten Menschheit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft getilgt wurde. Und so ist also erste Voraussetzung zur Vergebung der Sünde der Glaube an das Erlösungswerk Christi und der Wille, zu jenen zu gehören, die durch das Blut Christi erlöst worden sind von ihrer Sündenschuld. Aufrichtige Reue Gott gegenüber und also die Erkenntnis, durch die Sünde sich gegen Gott vergangen zu haben, Sein Gebot der Liebe verletzt zu haben, ist eine weitere Voraussetzung, die den Akt der Sündenvergebung rechtfertigt. Es kann der Mensch zwar mit Worten eine Reue bekunden, während sein Herz nicht berührt ist, er also nicht unter dem Druck seiner Sünden leidet und somit auch nicht erkennt, wie schwer er sich vergangen hat gegen Gott und Seine Gebote. Dann kann auch nicht die Sündenschuld von ihm genommen werden, dann bleibt er mit seiner Sünde behaftet, (13.11.1947) bis er sich seiner Schuld bewußt ist und sie ihn drückt, so daß er Gott um Vergebung angeht. Es hat der Mensch jedoch keine Veranlassung, den Mitmenschen gegenüber seiner Sünden Erwähnung zu tun. (14.11.1947) Wohl hat dies das eine für sich, daß er sich in der Demut übt, so er seine Schwächen und Fehler offen bekennt, doch mit der Vergebung seiner Sünden hat dieses offene Bekenntnis einem Menschen gegenüber nichts zu tun.... "Welchen ihr die Sünden nachlassen werdet, denen sind sie nachgelassen, und welchen ihr sie behalten werdet, denen sind sie behalten...." Diesen Ausspruch Jesu führet ihr als Begründung an, doch ihr bedenket dabei nicht, daß Jesus zu Seinen Jüngern gesprochen hat, zu denen, die (durch = d. Hg.) ihren Lebenswandel eine seelische Reife erlangt hatten, die sie hellschauend und hellhörend machte. Ferner sprach Jesus von den Sünden, deren Folgen körperlich sichtbar waren und Anlaß, daß die Sünder bei den Jüngern, die sie als große Gottesmänner erkannten, Hilfe, d.h. Abwendung ihrer Leiden, suchten.... Es ist daraus der Akt allgemeiner Sündenvergebung nach dem Bekenntnis der Sünden einem Menschen gegenüber entstanden, der aber wieder nur als eine Umgestaltung der Lehre Christi anzusehen ist, als eine Irreführung insofern, als daß die Menschen zumeist von dem Bekenntnis ihrer Sünden die Vergebung derselben abhängig glauben (machen), dieses Bekenntnis aber zu einer formellen Angelegenheit des öfteren wird, während die tiefe innere Reue, das Bekennen der Schuld gegen Gott und Verabscheuen der Sünde und der ernstliche Wunsch einer Besserung nur in einem schwachen Anflug das Herz des Menschen berühren, die Vergebung der Sünden aber nur allein davon abhängig ist. Dieses innere Schuldbekenntnis muß Gott gegenüber stattfinden. Es ist dazu kein Mittler nötig und es ist somit die Ohrenbeichte wieder nur ein von Menschen der Lehre Christi hinzugefügtes Gebot, das aber überaus starke Beachtung findet, jedoch im Widerspruch steht zu dem Willen Gottes, Der jede Äußerlichkeit durch wahre innerliche Hingebung an Gott, durch völlig geistiges Erleben und Ausleben Seiner Gebote ersetzt haben will. Denn jede Äußerlichkeit ist eine große Gefahr für den Menschen, daß sie sich selbst zu wenig beobachten, sich nur die menschlich hinzugefügten Anforderungen angelegen sein lassen und dadurch verflachen und lau werden in ihrer Seelenarbeit. Denn es beweiset der geistige Rückgang der Menschen, daß der Wille, die Sünde zu verabscheuen, der Folge tiefer Reue ist, nicht vorhanden oder zur Tat geworden ist, was unbedingt der Fall wäre, wenn der Akt der Sündenvergebung nicht in eine solche Form gebracht worden, sondern stets nur innere Angelegenheit jedes einzelnen wäre. Dann würde sich der Mensch selbst zu einem verbesserten Lebenswandel erziehen, so er nur guten Willens wäre. So aber werden auch die Willigen lau und gleichgültig durch falsche Unterweisungen und Darstellungen der Sündenvergebung, die nicht von Gott aus so gewollt ist, wie sie den Menschen hingestellt wird. Vor Gott hat nur wahre Innerlichkeit Wert, und jede äußere Form findet nicht Sein Wohlgefallen und demnach nicht Seine Zustimmung....
Amen
Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)