Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/4123

4123 Vermehrtes Ringen eines Lichtempfängers auf Erden - Ausgleich....

15. September 1947: Buch 50

Wer die Fähigkeit besitzt, das Wort direkt von Gott in Empfang zu nehmen, d.h., wem es gelingt, sich zu konzentrieren, daß er die überaus feine Stimme des Geistes zu hören vermag, der wird verständlicherweise durch diese Gnadengabe eine höhere Seelenreife erzielen können, so er den ernsten Willen dazu hat. Er wird aber um so mehr ringen und kämpfen müssen, er wird seinen geistigen Vorteil in gewisser Beziehung ausgleichen müssen durch schwere Lebenslagen, durch seelische Nöte und irdische Bedrängnisse, um sich die Gnadengaben rechtmäßig zu verdienen, also er muß gewissermaßen sich das geistige Gut, das ihm einen schnelleren Aufstieg sichert, erwerben und im Kampf darum standhalten, ansonsten es eine ungleiche Verteilung der Aufstiegsmöglichkeiten von Gott aus wäre. Es wird jedem Menschen von Gott das geboten, was ihm zur Reife seiner Seele dienlich ist. Und es braucht der eine weniger, der andere mehr Widerstände, an denen er ausreifen soll, jedoch das Ziel, Vollkommenheit auf Erden, kann jeder Mensch erreichen, weil Gnadengaben entsprechend dem Willen zugeteilt werden. Ist der Wille gut, d.h., strebt er ernstlich Gott an, dann wird sein Lebensweg eine ununterbrochene Kette von Gnadenempfängen sein, und auch die Versuchungen durch die Welt, die Anstürme von außen, werden geringer sein. Doch eine Seele, die nicht kämpfen muß, wird lau und gleichgültig und reifet nicht, sondern bleibt stehen auf ihrer Entwicklungsstufe. Und das will Gott verhindern, und Er sucht daher den Empfänger geistiger Gaben anzuregen, sich zu lösen von allem Irdischen und nur geistig zu schaffen, Er sucht das Verlangen nach letzterem zu erhöhen, Er stellt aber auch die Welt mit ihren Reizen dem Menschen vor Augen und lässet ihn daran sich erproben. Er führt ihn ständig an der Hand über Wege, die steinig und dornig sind, Er führt ihn, und Seine Führung ist wahrlich die rechte, wenngleich der Mensch es nicht begreifen kann, weshalb ihm mitunter Lasten auferlegt werden, die ihm schier untragbar erscheinen. Durch ständiges inneres Ringen macht sich der Mensch aufnahmefähig für das göttliche Wort, wie auch für den Kraftzustrom, denn die Not treibt ihn zu Gott, zum Vater, und die Verbindung mit dem Vater durch innige Zwiesprache ist immer erfolgreich, denn Gott entlässet niemals ein bittendes Kind ungestärkt. Was dem Menschen geboten wird aus der Hand Gottes, ist immer kostbar und muß entsprechend verwertet werden. Gott weiß um alles, was den Menschen noch verborgen ist, so auch weiß Er, was denen dienlich ist, die Sein Wort empfangen, Er wird helfen, wo Hilfe nötig ist, Er wird den Druck von ihnen nehmen, der sie belastet, so die Zeit gekommen ist, und Er wird alles segnen, was dazu beiträgt, den Menschen innerlich werden zu lassen. Die feste Verbindung mit Gott ist des Menschen erstes und letztes Ziel, um dessentwillen wird das Leben des einzelnen oft schwerer sein, jedoch sofort nachlassen, wo der Zweck erfüllt ist, wenn der Mensch mit Gott in Verbindung getreten ist durch inniges Gebet oder vertrauensvolles Unterbreiten aller Nöte und Sorgen dem himmlischen Vater. Dann wird Seine Vaterliebe wieder offenbar werden, es wird die Sonne durchbrechen durch trübes Gewölk, es wird ein Tag sein, strahlend und heiter, wo die Seele wieder auflebet und Gott zu dienen bereit ist und sich mit Feuereifer für ihre geistige Arbeit einsetzet und dadurch Ihm dienet als treuer Arbeiter in Seinem Weinberg....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)