Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/4025

4025 Gnade.... Wille.... Gnadenmaß....

18. April 1947: Buch 49

Alles, was zur Erlangung der Seelenreife beiträgt, ist Gnade und also ein Geschenk Gottes, das euch unverdient zugeht. Ihr müsset wissen, daß ihr Menschen euch durch die Entfernung von Gott in einem Zustand befindet, wo ihr unbewußt die Liebe Gottes, d.h. Seine Kraftausstrahlung, zurückweiset, wo ihr euch gewissermaßen außerhalb des Liebestromkreises befindet und Seine Kraft daher euch nicht berührt, wenn nicht Seine übergroße Liebe euch eine Zuwendung machen würde trotz eures Abstandes von Ihm; ihr müsset wissen, daß ihr von selbst niemals die Entfernung von Gott verringern würdet. Und diese Zuwendung ist also ein unverdientes Geschenk, das Gott allen wohl anbietet, jedoch niemanden zwingt, es anzunehmen, das aber nur wirksam wird, so der Mensch annahmebereit ist. Es kann also die Seele des Menschen reifen, sie kann aber auch die Gnadenzuwendung unbeachtet lassen und keinerlei geistigen Fortschritt erzielen. Dann aber gibt es auch kein Mittel zur Vollendung, denn es fehlt ihr dann die Kraft, weil es ihr am Willen gebricht. Gott gibt unentwegt, weil Er Seinen Geschöpfen helfen will, doch als freie selbständige Wesen stehen sie im freien Willen und werden nimmermehr gezwungen, die ihnen dargebotenen Hilfsmittel anzunehmen, und so ist der freie Wille entscheidend. Folglich ist der Wille das erste, wenngleich der ganze Lebenslauf des Menschen eine Kette von göttlichen Gnadenzuwendungen genannt werden kann, doch erfolgreich erst dann, wenn der Mensch selbst es will, dann erst wird die Gnade wirksam und erst als Gnade erkannt. Es ist aber der Begriff Gnade den Menschen noch nicht klar insofern, als daß sie glauben, daß Gott diese verschieden austeilt, daß Er nach Willkür die Menschen bedenket, so daß diese auch Seinem Willen entsprechend selig werden, d.h. auf Erden ausreifen können oder in ihrer Unvollkommenheit verharren. Für sie bedeutet das Wort Gottes ein Geschenk aus der Höhe, das der eine empfängt, während der andere leer ausgeht.... Und diese Auffassung ist irrig, gibt sie doch von der Liebe Gottes einen ganz falschen Begriff, die allen Seinen Geschöpfen gleich gilt und keines von der Seligkeit ausschließt, also auch allen die gleiche Möglichkeit bietet, vollkommen zu werden. Die Fülle der Gnade jedoch kann der Mensch selbst vermehren oder verringern, je nach seiner Einstellung zu Gott, seinem Verlangen nach Gottes Hilfe und dem Erschließen seines Herzens jeglicher Gnadenzufuhr. Er braucht sich nur voll und ganz Gott hinzugeben, sich Ihm empfehlen und seinen Willen Gott unterstellen, und es wird ihm Gnade ungemessen zugehen, die er dann auch nützen wird dem Willen Gottes entsprechend. Und es wird für ihn der Aufstieg zur Höhe nicht mehr schwer sein, denn seine Hingabe an Gott sichert ihm auch Gottes Führerschaft und Unterstützung, wo sein Erdenweg Klippen und Hindernisse aufzuweisen hat. Und das ist das sicherste Zeichen, daß Gott sein Führer ist, wenn der Mensch Seine Stimme zu hören vermag, wenn Gott ihm Seine Liebe bezeuget durch Sein Wort, denn dieses ist die größte Gnade, die auf Erden einem Menschen geboten werden kann.... von Ihm in Seinem Willen unterrichtet zu werden, von Ihm ein Wissen zu empfangen, das nur durch die innere Stimme dargeboten wird und von Ihm mit einer Mission betreut zu werden, die einen gewissen Reifegrad voraussetzt.... Eine außergewöhnliche Aufgabe erfordert auch außergewöhnliche Gnadenzuwendung, die aber nicht von Gott aus willkürlich die Menschen berührt, sondern deren völlig Gott-zugewandten Willen zur Voraussetzung hat. Und so können wohl die Menschen im Maß unterschiedlich Gnadenempfänger sein, jedoch niemals von Gott aus unterschiedlich bedacht werden, sondern selbst das Maß von Gnade bestimmen, das sie entgegennehmen. Doch unweigerlich führt die Gnade den Menschen zu Gott, unweigerlich kann er ewig selig werden, so er sich der göttlichen Gnade erschließet, denn ein göttliches Geschenk hat auch die Kraft in sich, und Wirkung dieser Kraft ist die geistige Vervollkommnung, die Angleichung an Gottes Wesen, die Gestaltung zur Liebe und sonach Vereinigung mit der ewigen Liebe, die unaussprechlich selig macht....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)