Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/4007
4007 Außergewöhnliche Gnadenzuwendung von freiem Willen abhängig....
26. März 1947: Buch 49
Auch das geistige Wissen muß erworben werden, es geht nicht dem Menschen ohne dessen Willen und Tätigkeit zu, wenngleich es eine offensichtliche Gnadengabe ist. Doch das Darbieten dieser Gnadengabe setzt einen Lebenswandel nach dem Willen Gottes voraus und den Willen, die Gnade Gottes an sich wirksam werden zu lassen. Bewußt muß der Mensch mit Gott in Verbindung treten durch das Gebet und unbewußt durch Liebeswirken, er muß sich im Gebet dem Vater von Ewigkeit hingeben, er muß den eigenen Willen aufgeben und sich dem Willen Gottes gänzlich unterstellen, also sich Ihm zu eigen geben. Dann ergreifet Gott ihn und bedenket ihn mit Gnaden im Übermaß. Es ist ein Akt des freien Willens, so der Mensch die Verbindung herstellt mit Ihm, der aber unnennbaren Segen nach sich zieht. Der Wille wird in keiner Weise gezwungen, sich in einer bestimmten Richtung zu bewegen, der Mensch kann ihn ganz verschieden gebrauchen; begibt er sich aber völlig des eigenen Willens, lässet er nur Gott walten und nimmt er alles ergeben aus Gottes Hand entgegen, dann wird er wahrlich nicht zu Schaden kommen, Gott wird ihn bedenken im Übermaß, und zwar mit geistigen Gaben, die ihren Wert nicht verlieren, mit Licht und mit Kraft.... mit einem Wissen, das alles irdische Wissen überwiegt. Niemals aber wird ein Mensch dieses Wissen empfangen können, der selbst nichts dazu tut, um der Gnade Gottes teilhaftig zu werden. Was ihm begehrenswert ist, das wird er erbitten von Gott im festen Glauben, daß ihm seine Bitte erfüllt wird. Er kann aber nicht mit einer kostbaren Gabe bedacht werden, so er nicht die Verbindung herstellt mit Ihm im Gebet. Dieses aber ist nur möglich, wenn er an Ihn glaubt als Liebe, Kraft und Weisheit.... und den überzeugten Glauben kann er nur gewinnen durch Nachdenken über den Schöpfer und das Verhältnis des Menschen zu Ihm. Also ist unbedingt nötig, daß die Menschen Stellung nehmen zu solchen Fragen, die innerliche Einkehr und geistiges Forschen bedingt. Es muß gedankenloses Annehmen von Lehren, die geistige Gebiete berühren, allemal ein Hindernis sein, eine Schranke, die das Übermitteln von außergewöhnlichen Gnadengaben ausschließt. Es bleibt das Herz des Menschen verschlossen, das Gefäß, worin sich der Geist Gottes ergießen möchte, öffnet sich nicht, denn der Mensch begehrt nichts, was er schon zu besitzen glaubt. Er schafft sich durch das vermeintliche Wissen ein Hindernis, ihm mangelt es am Willen, von Gottes Gnadenzuwendung Gebrauch zu machen, und also wird er bedacht seinem Empfangswillen entsprechend, und so dieser schwach ist, kann er auch nur wenig Wissen entgegennehmen, er wird nicht zunehmen an Erkenntnis, sondern in immer gleichem Wissen stehen.... (26.3.1947) Also kann wohl von einer Gnadengabe gesprochen werden, wenn einem Menschen geistiges Wissen vermittelt wird, jedoch hat er im freien Willen diese Gnadengabe angefordert und sich auch ihrer würdig gemacht, und sowie die Freiheit des menschlichen Willens in der Weise genützt wird, daß der Mensch erhöhte Seelenreife anstrebt, wird ihm Gnade über Gnade zuteil werden, denn Gott beschränket diese nicht, wo der Wille vorhanden ist, die Gnade an sich wirksam werden zu lassen. Dem menschlichen Willen aber ist von Gott aus volle Freiheit gelassen, er wird weder zum Streben nach oben noch nach unten gedrängt, es ist auch nicht die Richtung des Willens abhängig vom Wissen, denn auch der an Kenntnis arme Mensch kann wollen, und es werden ihm von jeder Seite Gedanken zugehen, gute und schlechte.... wofür er sich entscheidet, steht ihm völlig frei. Sofern ihm aber geistiges Wissen vermittelt wird von menschlicher Seite, sollte es ihm so wichtig sein, daß er gedanklich zu allem Stellung nimmt, was ihn zu Gott hinführen soll. Sowie ihm Glaubenslehren vermittelt werden, soll er darüber nachdenken, was Gott von dem Menschen verlangt, und er soll vorerst selbst mit Ihm in Verbindung treten, dann wird er auch von Gott erfaßt werden und je nach seinem Verlangen in die Wahrheit geleitet. Also es muß der Wille vorhanden sein, Gott nahezukommen und den Weg zu wandeln, der von Gott gezeigt ist, der Sein Wohlgefallen findet. Wer dies anstrebt, der wird wahrlich nicht in Unkenntnis bleiben, er wird nicht im Irrtum belassen, denn sein Wille hat die Tür des Herzens geöffnet, in das nun ungehindert die Gnade Gottes einströmen kann. Je nach dem Willen des Menschen ist das Maß von Gnadenzuwendung. Ist der Wille stark und erfüllt er den Menschen gänzlich, dann wird ihm auch außergewöhnliche Gnadengabe zuteil, die aber andererseits auch verpflichtet, empfangenes Wissen weiterzuleiten und die Mitmenschen aufmerksam zu machen, daß auch sie den Weg wandeln, der zum Erkennen führt. Und so sich der Empfänger von außergewöhnlichen Gnadengaben im freien Willen bereit erklärt, sie zu nützen zum Segen der Mitmenschen, wird er auch dementsprechend bedacht mit geistigem Wissen, das in alle Gebiete hineinragt, die sonst den Menschen verschlossen sind. Denn es ist der Wille Gottes, die Wahrheit zu verbreiten, doch kann dies nur unter gewissen Voraussetzungen geschehen, denen immer der freie Wille zugrunde liegt....
Amen
Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)