Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/3719

3719 Verstand- und Herztätigkeit.... Wahrheit....

20. März 1946: Buch 47

Alles geistige Wissen kann wohl von dem Verstand verarbeitet werden, muß aber zuvor vom Herzen erfaßt worden sein, weltliches dagegen liegt dem Verstand näher als dem Herzen.... Und so ist es erklärlich, daß ein Mensch, der verstandesmäßig überaus rege ist, Dinge zu ergründen sucht, die mit dem Weltgeschehen in engster Verbindung stehen, selbst wenn er ihnen ein geistiges Gepräge geben will.... daß er also in Meinen Plan von Ewigkeit Einsicht nehmen möchte lediglich der weltlichen Auswirkung wegen, die er mit mathematischer Sicherheit errechnen zu können glaubt.... Solange der Mensch noch sein Augenmerk richtet auf äußerliche Vorgänge, ist sein Verstand mehr tätig als sein Herz.... beginnt er, sich mit reingeistigen Problemen zu befassen, dann erst ist sein Herz tätig; dann aber schenkt er dem Außenleben, dem Abwickeln weltlicher Geschehnisse, wenig Beachtung, und er sieht diese nur als Begleiterscheinung des Eigentlichen an. Dann erst kommt er der Wahrheit näher, die ihm durch das Herz zugeht und vom Verstand erfaßt werden will. Es gibt keine Möglichkeit für einen Menschen, Meinen Heilsplan von Ewigkeit zu ergründen, so daß er festsetzen kann irgendwelchen Eingriff durch Meinen Willen. Nur so es durch Meinen Geist offenbaret wird, verkündet ein Prophet nach Meinem Willen solchen, doch auch diesen Propheten halte Ich die Zeit geheim, weil dies Meiner Weisheit entspricht. Ein geistig-strebender Mensch weiß auch um die Notwendigkeit der Geheimhaltung des Zeitpunktes des Endes, und nimmermehr wird er daher Glauben schenken den Ausführungen eines Menschen, der solchen errechnen zu können glaubt. Denn wo der Verstand in solcher Weise tätig ist, ist auch ein zu klares Merkmal eines unerweckten Geistes, denn ein geistig erweckter Mensch läßt Mich walten und wirken und gedenket nur, die Seele zu einer höchstmöglichen Reife zu bringen, und er erkennt in den Zeichen der Zeit den geistigen Tiefstand der Menschen.... Er weiß auch um Grund und Ursache des geistigen Verfalles, er weiß um den Zusammenhang aller Dinge und so auch um den Ablauf (Verlauf) der Erdperiode nach gewissen Grundgesetzen, er sieht nur im Verlauf des Weltgeschehens die Bestätigung seines Wissens, sucht aber nicht das Weltgeschehen selbst daraus abzuleiten. Wohl ist das Weltgeschehen auch eine Folge des geistigen Verfalls, doch dieser muß als erstes erkannt und beachtet werden, und also muß von jedem einzelnen Menschen ein Beheben der geistigen Not an sich angestrebt werden, wozu aber unbedingt das Herz zuerst und dann der Verstand tätig werden muß. Das ernste Arbeiten an sich selbst gibt auch Erhellung des Geistes und einen sicheren Blick für das Kommende, und dann ist das Herz tätig. Verstandesmäßig allein aber ist das Ziel nicht zu erreichen, wissend zu werden und in Meinen Plan von Ewigkeit Einsicht zu bekommen.... Denn dem Verstand des Menschen habe Ich eine Grenze gesetzt, die er nicht überschreiten kann, dem Herzen aber gebe Ich den Weg frei.... Dieses wird ungehindert eindringen können durch seinen Geist, der Mein Anteil ist und dem nichts verborgen bleibt. Wollet ihr also weise werden, d.h. ein Wissen besitzen, das der vollsten Wahrheit entspricht, so muß euer Herz unentwegt tätig sein.... Die Liebe muß euch in die Wahrheit leiten.... doch verstandesmäßig allein werdet ihr nie und nimmer zum Ziel gelangen, sondern euer Wissen wird Irrtum sein und bleiben, solange nicht Mein Geist in euch wirksam werden kann durch die Tätigkeit eures Herzens.... durch die Liebe....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)