Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/3666

3666 Leben der Seele - Tätigkeit....

24. Januar 1946: Buch 46

Der Seele Leben ist ihr gewährleistet, sowie sie Kraft und Licht empfängt auf Erden oder im geistigen Reich. Denn beides benötigt sie zur Tätigkeit, und Tätigkeit ist Leben. Der Seele Tätigkeit ist eine geistige, sie schaltet sich ein in die gesamte Tätigkeit alles Geistigen, in den Prozeß zur Erlösung des unfreien Geistigen, wozu auch Schaffen und Gestalten neuer Schöpfungen gehört, das dem in höchster Kraft- und Lichtfülle stehenden Geistigen obliegt. Denn der Grad des Kraft- und Lichtempfanges bestimmt auch die Tätigkeit der Seele, und darum wird sie, so sie einmal im Erkennen steht, stets streben nach höchster Reife, um in einer Weise tätig sein zu können, die völlig dem Willen Gottes entspricht und sie selbst überaus beglückt. Der Reifegrad einer Seele kann nur erhöht werden durch unausgesetztes Liebeswirken.... Also bedingt das ewige Leben, das unvergängliche Leben der Seele ihre Liebetätigkeit, die ihr dann erst Licht und Kraft einträgt. Ein Leben, also ein Tätigsein ohne Liebe, gibt es nicht, wenngleich der Mensch auf Erden sich lebend wähnt, selbst wenn er bar jeder Liebe ist. Es ist nur sein leibliches Leben, das er jedoch verliert mit dem Moment des Abscheidens von der Erde, denn die Seele ist auf Erden schon tot und kraftlos und geht in diesem Zustand ein in das geistige Reich, weil sie nicht gänzlich vergehen kann, also im Bewußtsein ihrer Existenz ihren kraftlosen Zustand ertragen muß.... Sie ist tot so lange, bis sie sich zum Liebeswirken entschließt und dazu um Kraft ringet. Dann erst erwacht sie langsam zum Leben, so sie Kraft zugeführt erhält durch liebendes Gebet der Menschen auf Erden oder Hilfeleistung von Lichtwesen.... von Seelen, die also leben, d.h. in Liebe tätig sind, um die Seelen aus der Finsternis zu erlösen. Ohne Licht- und Kraftzufuhr vermag die Seele nichts, Licht- und Kraftzufuhr ist aber erst Folge des liebenden Verlangens, selbst hilfreich tätig zu sein. Alles, was aus Gott hervorgegangen ist, ist unvergänglich, jedoch mehr oder weniger tätig. Der Zustand der Untätigkeit, der völligen Kraftlosigkeit, ist Zustand des Todes, der für das Geistige, das ursprünglich schaffend und gestaltend tätig war, eine unaussprechliche Qual bedeutet. Und es kann diese Qual nicht anders beendet werden, als daß der Seele Licht und Kraft zugeführt wird, so daß sie zum Leben erwacht. Also muß sie selbst in sich die Liebe erwecken, sie muß durch Kraftzufuhr, die ihr die Barmherzigkeit Gottes oder die Barmherzigkeit des Menschen möglich macht, den Willen aufbringen, sich liebend zu betätigen, ansonsten sie nie und nimmer Empfänger von Licht und Kraft werden kann und in den Zustand völliger Erstarrung verfällt, aus dem sie sich in Ewigkeiten nicht mehr erlösen kann, bis sie zwangsweise wieder durch die Schöpfung geführt wird und eine langsame Wandlung des Willens Folge des Ganges durch die Schöpfung ist. Es ist dann die sogenannte tote Materie ihr Aufenthalt, deren Leben erst dann wieder erkennbar ist, wenn der Widerstand des Geistigen nachläßt und die Verformung um dieses gelockert werden kann. Dann beginnt wieder das irdische Leben, eine wenn auch minimale Tätigkeit, die sich verstärkt, je mehr das Geistige seinen Widerstand aufgibt. Es ist das irdische Leben nur die Vorschule für das geistige Leben, denn die Lebenskraft, die Gott dem in der Aufwärtsentwicklung befindlichen Geistigen gewährt, ist nur ein Mittel zur Erringung der geistigen Kraft, die dann der Seele im geistigen Reich das Leben sichert. Die Lebenskraft ist ein Mittel, auf Erden in Liebe wirken zu können, auf daß die Seele Licht und Kraft empfängt auf Erden und mit dieser eingehen kann in das geistige Reich, wo sie nun unausgesetzt tätig sein kann und also lebet in Seligkeit....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)