Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/3602

3602 Not und Qualen unreifer Seelen im Jenseits....

14. November 1945: Buch 46

Unnennbare Qualen muß die Seele ausstehen, die völlig unreif eingeht in das geistige Reich, doch vorstellbar ist die Art dieser Qualen nicht für euch Erdenmenschen, wenngleich ihr euch das ärgste Los auf Erden als Vergleich denkt. Denn die Qualen sind mehr geistiger Art, bedingt von der Umgebung der Seele, die je nach ihrem Reifezustand tiefste Dunkelheit oder Dämmerlicht ist, aber stets Qualen auslöst für das Wesen, das licht- und kraftvoll zu sein begehrt, weil dies sein Urzustand war. Der Sinn nach irdischem Gut ist zwar bei solchen Seelen auch stark ausgeprägt und ebenfalls Ursache großer Qualen, doch der Zustand der Finsternis ist für sie unerträglich und bedeutet für sie äußerste Not. Und ihr geschwächter Wille hindert sie daran, dem Licht zuzustreben, wenn es wie ein Fünkchen in ihre lichtlose Umgebung fällt, um die Seelen anzuregen, dem Lichtstrahl nachzugehen, um den Quell des Lichtes zu finden. Hat die Seele erst diese Willensschwäche überwunden.... durch Kraftzufuhr einer liebenden Fürbitte von seiten der Menschen.... dann ist ihr Los schon wesentlich besser, denn das Wissen um lichte Momente gibt ihr die Hoffnung, ihren Zustand verändern zu können, und sie achtet nun jeder geringsten Dämmerung, jeder Erhellung ihrer Umgebung durch solche Lichtstrahlen. Und sowie sie selbst in ihren Schein tritt, fühlt sie eine Besserung ihrer Lage, denn das Licht berührt sie wohltätig und gibt ihr Kraft. Sie wird aber erst von einem Lichtstrahl berührt, so sie danach Verlangen trägt, und es kann dies ewige Zeiten dauern, ehe sie sich selbst durch Verlangen nach Veränderung, nach Licht, aus ihrer trostlosen Lage befreit. Denn der Wille der Seele ist ausschlaggebend und daher zumeist so geschwächt oder völlig Gott abgewandt, daß die Lichtstrahlen keinen Zugang finden zu ihr. Da das Wesen uranfänglich licht- und kraftvoll war, wird es sich auch nur in einem Zustand von Licht und Kraft wohl fühlen und jeden Mangel als Qual empfinden müssen, die Art der Qualen aber ist unvorstellbar für die Menschen, doch voller Erbarmen sollen sie jener Seelen gedenken, die ohne Hilfe durch menschliche Liebe verlassen sind und Ewigkeiten in einem trostlosen Zustand verharren müssen, ehe sie davon erlöst werden. Die Menschen sollen sich das traurigste Erdenlos vorstellen und wissen, daß es noch nicht die Qualen einer unreifen Seele im Jenseits erreicht, und ihr darum ihre Liebe schenken.... inniges Gebet für diese Seelen, daß sie ihre Willensschwäche verlieren, daß sie selbst die Kraft nun aufbringen, nach Licht zu verlangen, daß auch in ihnen die Liebe rege wird, daß sie sich betätigen möchten und in Liebe wirken.... Sowie der Wille der Seele diese Richtung angenommen hat, ist ihr qualvoller Zustand beendet, und durch Zufuhr von Licht und Kraft wird sie in die Lage versetzt, an ihrer Aufwärtsentwicklung zu arbeiten und nachzuholen im Jenseits, was sie auf Erden versäumte.... in Liebe zu wirken.... Denn nur durch die Liebe kann sie sich erlösen und nur durch Liebeswirken wieder Licht und Kraft empfangen, also ihre Umgebung zu einer lichtvollen gestalten, was Seligkeit für sie bedeutet. Diesen Seelen zu helfen in ihrer Not ist ein Werk christlicher Nächstenliebe von unerhörter Bedeutung, denn sie sind völlig hilflos und nur auf die Hilfe der Menschen durch liebende Fürbitte angewiesen. Und darum halten sie sich oft in der Nähe solcher Menschen auf, die ihnen nahestanden auf Erden, um sie um Kraft zu bitten, um Hilfe aus ihrer qualvollen Lage. Sie selbst wissen nicht, in welcher Weise ihnen zu helfen ist, weil sie in ihrer Unwissenheit und ihrer geistigen Dunkelheit auch nicht um den Segen eines liebenden Gebetes wissen. Doch unbewußt versprechen sie sich Hilfe durch Menschen, und diese sollt ihr ihnen bringen, die ihr erweckten Geistes seid und wisset um die Qualen einer unvollkommen abgeschiedenen Seele, wenn ihr sie auch nicht in ihrer Tiefe ermessen könnt. Helfet ihnen durch inniges Gedenken und Gebet, führet ihnen dadurch Kraft zu, suchet die Seelen auf den Segen des Liebewirkens hinzuweisen, und stellet ihnen in Gedanken vor, daß sie sich nur erlösen können durch die Liebe.... machet sie empfindlich für das Leid anderer Seelen, und suchet sie also zu liebender Hilfe anzuregen, ihnen immer durch euer Gebet die Kraft vermittelnd, ihrem Willen die rechte Richtung zu geben.... und ihr werdet ein barmherziges Werk der Nächstenliebe ausüben, das euch die Seelen ewig danken werden, so sie einmal der größten Finsternis entflohen sind und eifrig zur Höhe streben....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)