Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/2890

2890 Geistiges Schauen....

22. September 1943: Buch 37

Der lebenspendende Kraftstrom, der in Gott seinen Ursprung hat, wird ununterbrochen allen Geschöpfen und Schöpfungswerken zugeführt, um deren Bestehen zu sichern. Es ist dieses Zuleiten des Kraftstromes ein Vorgang, der nicht sichtbar in Erscheinung tritt und dennoch immer und überall gespürt werden kann an seiner Auswirkung, denn ohne die Kraftzuleitung Gottes würde jegliches Leben ersterben, es würde jegliches Schöpfungswerk in sich zerfallen, und es würde alles Bestehende aufhören zu sein. Sowie aber der Mensch eine gewisse seelische Reife erlangt hat, ist ihm auch die Kraftströmung ersichtlich, und er kann die Veränderungen wahrnehmen, die sich an den Schöpfungswerken vollziehen, er kann die Schöpfungswerke durchschauen und die inneren Vorgänge beobachten, die durch die Kraftzuleitung sich abwickeln; er kann erkennen, in welcher Weise die Kraftzuleitung vor sich geht und also jegliche geistige Tätigkeit mit seinem geistigen Auge erkennen. Und sein Staunen wird kein Ende finden, denn er sieht im geistigen Reich diese Kraftströme ihren Ausgang nehmen und auf Erden deren Wirkung zur Geltung kommen, er sieht ein ungemein reges Treiben im Universum, das das geistige mit dem irdischen Reich verbindet und das in größter Ordnung und Gesetzmäßigkeit seinen Verlauf nimmt. Dieses geistige Schauen durch die Materie hindurch kann sich auf alle Schöpfungen erstrecken, die dem menschlichen Auge zugänglich sind; es kann aber auch über das Irdische hinaus geistige Schöpfungen umfassen, sowie der Reifegrad des Schauenden ein sehr hoher ist. Dann ist ihm jeglicher Zusammenhang klar, denn ihm ist nichts mehr verhüllt, wenngleich die Seele noch in der irdischen Hülle weilt. Doch ihr Erdenleben währet nicht mehr lange, sowie sie diesen geistigen Grad erreicht hat. Und ein Mensch, der dieses geistige Schauen hat, vermag auch klar und verständlich den Mitmenschen seine Eindrücke zu vermitteln, denn sein Reifegrad macht ihn dazu fähig, aber nur wenige sind aufnahmefähig dafür. (22.9.1943) Der Geistig-Schauende hat selbst die volle Erkenntnis, und darum weiß er auch um den Zusammenhang und den Sinn und Zweck der einzelnen Schöpfungswerke, er weiß auch um den Zusammenhang dieser mit Gott, und er erkennt den Kraftstrom, der alles belebt und ständig durchflutet, als den Kraftquell, der in Gott seinen Ursprung hat. Es ist dieses geistige Schauen kein irdischer Zustand mehr und wird daher auch nur von wenigen erreicht, weil er für einen noch nicht reifen Menschen unzuträglich wäre und völlig ausgereifte Menschen es auf Erden selten gibt. Doch in einzelnen Fällen läßt Gott auf Erden schon diesen Zustand zu, um Sich und Seine Größe zu offenbaren, die Ihn lieben und die Vollkommenheit anstreben auf Erden. Es ist also das geistige Schauen ein Blick in das geistige Reich, in das Walten und Wirken Gottes, das aber dem Mitmenschen nur schwer verständlich zu machen ist. Denn nur in völlig losgelöstem Zustand kann der Schauende es in sich aufnehmen, sowie er es aber irdisch wiedergeben will, versagen ihm die Worte, denn es sind überirdische Vorgänge, für die der Mensch kein Vorstellungsvermögen hat. Es ist ein zauberhaftes Pulsieren, ein wechselvolles Kräftespiel, das unbeschreiblich erhaben und sinnvoll ist und das die Weisheit, Allmacht und Liebe Gottes erkennen läßt. Es ist ein Bild, das den Schauenden in seliges Verzücken geraten läßt und ihn immer mehr zu Gott drängt, Der Sich ihm so groß und überwältigend offenbart. Und sein Sehnen wird bald erfüllt, denn es weilt der geistig Schauende nicht mehr lange auf der Erde, sowie er diesen Reifegrad erlangt hat. Denn mitzuteilen vermag er sich nur sehr wenigen Menschen.... weil zum Verständnis dafür gleichfalls ein bestimmter Reifegrad erforderlich ist.... die wieder nur durch seine Schilderungen angespornt werden sollen, den erhöhten Reifegrad zu erreichen schon auf Erden, weil dieser ihm die Gotteskindschaft einträgt und ihn zum seligsten Lichtwesen macht dereinst im geistigen Reich....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)