2817 Menschwerdung Christi....
19. Juli 1943: Buch 37
Es gibt kein gewaltigeres Problem als die Menschwerdung Christi.... Dieses Problem wird nicht gelöst werden können trotz bestem Willen und Gottverbundenheit, solange der Mensch auf Erden weilt. Es ist eine übergroße Gnade, daß Gott den Menschen Aufschluß gibt in der ihnen faßlichsten Weise, um ihnen die Bedeutung des Erlösungswerkes klarzumachen, auf daß sie nicht unberührt an dem größten Gnadenwerk vorübergehen.... doch alle diese Aufklärungen genügen nicht, um die Menschwerdung Gottes in Jesu begreiflich zu machen, denn es war dies ein Akt der göttlichen Liebe, für den die Menschen noch keinen Maßstab haben, weil sie nicht das Lichtreich kennen und sich also keine Vorstellung machen können, in welch niedriger Entwicklungsstufe Sich die ewige Gottheit verkörperte und wie diese Verkörperung darum zu bewerten ist. Die Menschwerdung Christi ist ferner ein Akt der Gnade, der nicht mehr übertroffen werden kann durch die größte Liebe Gottes. Er ist ein Beweis der tiefsten Anteilnahme und größten Hilfsbereitschaft, derer ein Wesen fähig ist, das in höchster Not befindliche Geistige mit Seiner Gegenwart zu beglücken, in den dunkelsten Schatten als hellstes Licht zu treten und in gleicher Verkörperung unter den lieblos gewordenen Menschen als reinste Liebe zu weilen.... Es ist dies den Menschen nicht verständlich, weil sie, als selbst nur mangelhaft liebefähig, die Liebe Gottes nicht annähernd ermessen können; es ist ihnen unverständlich, weil sie auch nicht wissen, was es für die Liebe bedeutet, die Lieblosigkeit neben sich dulden zu müssen.... denn die Liebe ist himmlisch und göttlich, während die Lieblosigkeit aus der Tiefe ist und das Göttliche also das Satanische neben Sich duldete.... Reinheit und Licht waren neben der Sünde und der Finsternis, Kraft und Stärke neben der Ohnmacht und Willensschwäche, Liebe und Güte neben dem Haß der Menschen, zu denen Gott in Jesu herniederstieg.... Nicht nur, daß die Menschen schwach waren ihrem Entwicklungsgrade gemäß, sondern ihr Gott-fernes Leben zog diese Schwäche nach sich, und es bedeutete dies eine übergroße geistige Finsternis, die Anlaß war, daß Gott Sich verkörperte unter den Menschen, daß Er mit einer irdischen Hülle Sich umkleidete, um den Menschen das Leben vorzuleben, das sie führen sollten, um Ihm nahezukommen.... Er wurde Selbst Mensch und stieg von der Höhe zur Tiefe hernieder, Er umhüllte Seine Lichtfülle mit einer Form, die selbst noch unreifes Geistiges als Substanz hatte, und es hinderte die unreife Außenform noch die göttliche Liebe, die Sich in ihr barg, am geistigen Wirken, und es mußte zuvor durch den Willen des Menschen Jesu der Körper völlig in Liebe aufgehen, ehe die göttliche Liebe in ihm wirken konnte. Und diese Willensprobe mußte der Mensch Jesus bestehen, um nun im Gott-gleichen Willen zu wirken und zu predigen.... Nun erst konnte Sich die ewige Gottheit Selbst äußern durch Ihn, Der alle Bedingungen erfüllte, daß Sie Sich in Ihm offenbaren konnte, daß Sie durch Ihn zu den Menschen reden konnte, die sonst die göttliche Stimme nicht mehr vernehmen konnten, weil sie sich gänzlich entfernt hatten von Gott. Darum kam Gott zur Erde, zu den Menschen, weil Sein Wort nicht mehr Eingang fand bei ihnen und Er erneut sie mit Seinem Wort beglücken wollte.... Und darum nahm Er eine menschliche Form an, um zu empfinden wie ein Mensch, um zu wirken wie ein Mensch und also auch zur geistigen Reife zu gelangen, auf daß die Liebe Gottes in Ihm Wohnung nahm und Ihn zu außerordentlichen Taten befähigte. Er wollte den Menschen den Weg zur Höhe zeigen, den ein jeder Mensch gehen muß, um sich Ihm anzugleichen schon auf Erden....
Amen
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