Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/2456
2456 Geistiges Schauen.... Kommende und vergangene Geschehen....
25. August 1942: Buch 33
Das geistige Auge sieht durch alle irdischen Hüllen hindurch und vermag also auch zu schauen die Tätigkeit im geistigen Reich, worunter auch die geistige Tätigkeit alles Wesenhaften, das noch auf der Erde gebunden ist, zu verstehen ist. Alles, was dem menschlichen Auge nicht sichtbar ist, kann mit dem geistigen Auge geschaut werden, und Zeit und Raum ist kein Hindernis, sondern über Zeit und Raum hinweg sieht der Mensch, der geistig zu schauen vermag, die Dinge, die da waren, die nun sind und die noch kommen sollen. Er sieht die Tätigkeit im geistigen Reich, er sieht aber auch irdische Geschehen, die sich aus jener geistigen Tätigkeit ergeben müssen, wie es im Plane der göttlichen Weisheit bestimmt ist. Doch nur wenige Menschen haben die Gaben des geistigen Schauens, nur vor wenigen Menschen breitet Gott auch die Zukunft aus, denn ein allgemeines Wissen darum würde die Höherentwicklung der Menschen gefährden, d.h. diese untätig das Kommende erwarten lassen. Jene wenigen Menschen aber haben die Aufgabe, ihren Mitmenschen Kunde davon zu geben, was sich ihrem geistigen Auge darbietet, auf daß diese sich damit vertraut machen. Es ist die Gabe des Vorausschauens gewissermaßen das Anrecht derer, die eine geistige Verbindung herstellen mit den Kräften aus dem geistigen Reich. Es kann diese Verbindung eine bewußte, aber auch eine unbewußte sein; es kann der Mensch durch seinen Willen sein Herz öffnen den Strömungen aus dem geistigen Reich, also sich bereit erklären, gedankliche Unterweisungen entgegenzunehmen, und diesen Menschen wird dann auch das zweite Gesicht gegeben.... zu schauen mit geistigen Augen Vorgänge, die in der Zukunft liegen. Aber auch unbewußt sind die Menschen Empfänger geistiger Botschaften, und zwar dann, wenn der Lebenswandel, den sie führen, sie aufnahmefähig macht für geistige Vermittlungen, wenn also eine gewisse Dienstwilligkeit dem Nächsten gegenüber.... ein uneigennütziges Liebeswirken das Wirken geistiger Kräfte zuläßt, so daß helle Träume oder klare Bilder ihnen kommende Geschehen enthüllen, die der Mensch dann bewußt wiedergeben kann, wie er sie empfangen hat. Und es werden diese Gesichte nur von denen beachtet und gewertet, die gleichfalls liebenden Herzens sind, während sie von den anderen als belanglos und unwahrscheinlich abgelehnt werden. Es muß aber immer ein bestimmter Reifegrad der Seele erreicht sein, wenn er auch nach außen nicht erkennbar ist.... es müssen geistige Kräfte wirken können, und diese müssen im göttlichen Auftrag ihnen die Bilder vermitteln, d.h., die gebenden Kräfte müssen selbst in Gottverbundenheit das Wissen darüber aufnehmen und weiterleiten wollen. Ein Blick in die Zukunft wird nur immer die seelische Entwicklung beeinflussen, niemals aber irdischen Vorteil bewirken sollen. Ebenso wird auch das geistige Schauen, das Durchdringen der materiellen Hülle mit dem geistigen Auge, nur dann dem Menschen beschieden sein, wenn er keinerlei irdischen Erfolg mehr anstrebt, wenn er nur noch in die Geheimnisse der Schöpfung einzudringen versucht im tiefen Glauben und demütiger Hingabe an einen allweisen und liebevollen Schöpfer und wenn er die gewonnenen Eindrücke wieder dem Mitmenschen vermitteln möchte, um dessen Seelenheil zu fördern. Tiefste Liebe zu Gott und tiefste Liebe zum Nächsten können ihm die Gabe des geistigen Schauens eintragen, doch seine Erfahrungen und Kenntnisse sind wieder nur den Menschen glaubwürdig, die auf gleicher Fährte sind.... dem Weltmenschen dagegen ist nichts annehmbar, was er selbst nicht sieht oder fassen kann. Das geistige Schauen hat also als Vorbedingung einen gottgefälligen Lebenswandel und ein gebewilliges Herz, das geistige Gabe weiterleiten möchte.... Nicht immer aber vermag der Mensch die Bilder, die er geschaut hat, dem Mitmenschen wiederzugeben, so dessen Fassungsvermögen nicht die gleiche geistige Höhe hat, d.h., so dessen Reifezustand vor dem des Schauenden zurücksteht.... Der Schauende muß völlig unbeeinflußt von äußeren Einwirkungen die Bilder in sich aufnehmen, er muß gewissermaßen innerlich frei sein von anderen Eindrücken, also willig sein, nur geistigen Zustrom auf sich wirken zu lassen. Er muß sich gänzlich diesem hingeben und keinem fremdem Einfluß Zutritt gewähren. Und er tut dies, wenn sein Wille nur die reine Wahrheit begehrt, wenn er Gott allein als autente Quelle der Wahrheit anerkennt.... Dann werden die Bilder auch völlig der Wahrheit entsprechen, und er wird auch imstande sein, die Gesichte genau so wiederzugeben.... Doch die gleiche Voraussetzung gilt auch für den Menschen, der die Schilderung entgegennimmt. Eigenes falsches Denken oder irriges eigenes Gedankengut, das er nicht hingeben will, verändert auch das ihm geschilderte Bild.... Es ist daher nur die Wiedergabe durch den Schauenden selbst wahrhaft wertvoll oder aber, es muß auch der Mitmensch in einem hohen Reifegrad der Seele stehen, so daß er nicht anders das Bild aufnehmen kann, wie es ihm vermittelt wird. Geistiges Schauen bezieht sich sowohl auf kommende als auch vergangene Geschehen, die sich irdisch zutragen oder zugetragen haben, die aber immer mit der geistigen Höherentwicklung in Zusammenhang stehen. Dinge der Zukunft werden nur dann durch Seher vorausgesagt, wenn sie die Menschen vorbereiten sollen, auf daß sie ihrer Seele gedenken.... während das Schauen von zurückliegenden Dingen durch Seher gleichsam nur bestätigen soll, daß ein geistiger Zusammenhang besteht zwischen Gott und Seinen Geschöpfen und er bestanden hat immer und zu jeder Zeit.... und daß daher auch den Überlieferungen Glauben geschenkt werden darf, die durch die Länge der Zeit ins Reich der Fabeln und Legenden verdrängt werden sollen.... Was seit Ewigkeiten auf der Erde geschehen ist, um die Menschheit zum Erkennen zu leiten, wird immer wieder durch Seher den Menschen bestätigt werden.... und was in der Zukunft geschieht wieder zum Zwecke der seelischen Höherentwicklung, offenbart Gott gleichfalls der Menschheit durch Menschen, die geistig zu schauen vermögen oder die Sein Wort entgegennehmen auf dem Wege einer direkten Verbindung mit geistigen wissenden Kräften....
Amen
Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)