Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/2393

2393 Endgültige Freiwerdung oder gebundener Zustand in der Ewigkeit....

3. Juli 1942: Buch 32

Völliges Lösen aus der Form bedingt auch völliges Aufgeben des Widerstandes gegen Gott, denn wenn auch scheinbar die Seele jede Außenfessel verliert bei dem Leibestod am Ende ihres Lebens, so braucht sie doch nicht ihrer Fessel endgültig ledig werden, denn sie kann das Bewußtsein ihres gebundenen Zustandes mit hinübernehmen in die Ewigkeit, was eben jenen Zustand der Qual für sie bedeutet. Die Umgebung der Seele ist dann noch die gleiche wie auf Erden, d.h., einmal hält sie sich dort auf, wo sie auf Erden geweilt hat, weil sie noch mit allen ihren Sinnen an die irdische Materie gefesselt ist; dann aber wird sie stets sich selbst ihre Umgebung schaffen je nach ihrem Begehren. Sie kann sonach noch völlig von irdischer Materie umgeben sein, wenn auch nur in ihrer Einbildung, unterliegt also noch empfindungsgemäß irdischen Gesetzen, d.h., sie hat das gleiche Verlangen, die gleichen Begierden wie auf Erden, aber auch die gleichen Widerstände zu überwinden, so daß sie wie auf Erden ihre Ohnmacht und Gebundenheit erkennt, während der ganz freie Zustand auch ein Zustand der Erfüllung ist, wo dem Wesen keine Hindernisse mehr entgegengesetzt werden und es diese geistige Freiheit äußerst beglückend empfindet. Die körperliche Fessel hat die Seele wohl abgestreift mit dem leiblichen Tode, doch das Bewußtsein ihrer Freiheit hat sie noch nicht, bevor sie nicht den Reifegrad erreicht hat, der ihr die geistige Freiheit einträgt. Und daher weiß sie oft nicht um ihr Ableben von der Erde. Sie wähnt sich noch in ihrem Körper, und es dauert oft lange Zeit, bis sie es erkennt, je nach ihrer Willigkeit zu dienen.... die jedoch nur sehr schwach ist, denn zumeist sind solche Seelen nur von der Ichliebe ergriffen und suchen für sich selbst Befriedigung ihrer Wünsche. Doch da sie solche niemals finden, beginnt es nach langer Zeit in ihnen zu dämmern, daß sie in Wirklichkeit nichts mehr besitzen und nur immer Scheingüter anstreben, und dann erst setzt der Prozeß ein des völligen Lösens von der irdischen Materie, der aber noch sehr langwierig ist. Und erst das Lösen von der Materie, das Überwinden derer und Gedanklich-sich-völlig-Entäußern lockert die Hülle der Seele und bedeutet den Beginn ihrer endgültigen Freiwerdung aus der Form. Doch es können undenklich lange Zeiten vergehen, ehe das Wesen sich der Freiheit des Geistes erfreuen kann....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)