Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/2300
2300 Lebendiger Glaube....
13. April 1942: Buch 32
Der lebendige Glauben ist es, der den Menschen fehlt, der aber das Wichtigste ist, denn ohne den lebendigen Glauben stellt der Mensch nicht die Verbindung her mit Gott. Um Gott anzustreben und Verlangen zu haben nach dem Zusammenschluß mit Ihm, muß Er erst im Herzen bejaht werden. Er muß als seiend empfunden werden, also es muß der Mensch an Ihn glauben, daß Er ist und im engsten Zusammenhang steht mit Seinen Geschöpfen. Dieser lebendige Glaube erst hat das bewußte Streben nach Ihm zur Folge. Und so ist der Glaube unbedingt nötig, und Er kann nimmermehr ersetzt werden, denn ohne den Glauben ist das Gebet zu Gott um Kraft und Gnade hinfällig. Wer Gott nicht erkennt, der ruft Ihn nicht an. Der Anruf Gottes um Kraft aber ist nicht zu umgehen, weil der Mensch allein zu wenig Kraft hat zur Höherentwicklung, diese aber das Ziel des Erdenlebens ist. Lebendig glauben heißt mit voller Überzeugung für etwas eintreten können, was nicht bewiesen werden kann, und nun nach dieser Überzeugung auch zu leben, d.h. sie in die Tat umsetzen. Zumeist aber haben die Menschen nur einen toten Glauben, also sie bejahen nur mit dem Munde und erkennen alles an, was zu glauben von ihnen gefordert wird; sowie sie aber dem Glauben entsprechend leben sollen, bringen sie nicht die Kraft dazu auf, weil sie nicht fähig sind zu beten, also Hilfe anzufordern. Und denken sie nun ernstlich darüber nach, dann wird es ihnen klar, daß sich ihr Inneres, ihr Herz, gar nicht bejahend dazu einstellt, daß sie also gar keinen lebendigen Glauben haben. Ohne diesen Glauben aber versagt der Mensch im Leben, denn nun fehlt ihm jede Grundlage, er kann auch nicht den Sinn und Zweck der Schöpfung begreifen, denn alles, was mit Gott zusammenhängt, ist nicht zu beweisen, sondern es muß geglaubt, d.h. mit dem Herzen bejaht werden, und dieser lebendige Glaube mangelt der Menschheit.... Sie führt wohl die Gottheit im Munde und bekennt sich angeblich zu Ihr, sie bejaht aber eigentlich nur das Vorhandensein eines Schöpfers, da die Schöpfung einen solchen bedingt. Den Zusammenhang aller Dinge aber erkennt sie nicht und daher auch nicht das Verhältnis vom Menschen zum Schöpfer. Das rechte Verhältnis vom Menschen zum Schöpfer kann aber erst hergestellt werden, wenn der Mensch überzeugt ist von einem Wesen, Das Sich ihm in Liebe zuneigt. Denn nun sucht er diese Liebe für sich zu gewinnen durch Gebet und Hingabe an seinen Schöpfer. Das Gebet aber setzt den Glauben an eine Macht voraus, Die alles kann, was Sie will, und alles will, was gut ist.... Also muß das Wesen allmächtig und liebevoll sein.... Der Glaube an eine so vollkommene Wesenheit kann erst ein lebendiger genannt werden, denn dieser Glaube regt erst zur Tätigkeit an.... es strebt der Mensch gleichfalls nach Vollkommenheit, weil er das Verlangen hat, der ewigen Gottheit, Die er nun erkennt, näherzukommen, dies aber ein Tätigwerden des Willens erfordert. Wo aber der lebendige Glaube fehlt, dort bleibt auch der Wille untätig, oder er steckt sich ein falsches Ziel.... er strebt die Welt an, und es stellt der Mensch keine Verbindung her mit dem Wesen, Das ihn erschaffen hat. Der mangelnde Glaube ist sonach der Anlaß zu den verschiedensten Glaubensrichtungen, die darauf hinausgehen, die Unabhängigkeit des Menschen von der ihn erschaffenden Macht zu lehren, und die daher der Tod eines lebendigen Glaubens genannt werden können. Denn Zweck und Ziel des Erdenlebens ist das bewußte Anstreben der ewigen Gottheit, das Verlangen nach Zusammenschluß, was aber einen lebendigen Glauben voraussetzt.... einen Glauben, der Sache des Herzens ist, niemals aber verstandesmäßig gewonnen werden kann. Gott kann nur empfunden werden, und sowie Ihn das Herz bejaht, ist auch der Glaube lebendig, denn nun stellt auch der Mensch diesem Empfinden entsprechend das rechte Verhältnis zu Gott her, und ein bewußtes Streben nach Vollkommenheit ist die Folge dieser rechten Einstellung zu Gott. Wer jedoch verstandesmäßig Gott zu ergründen sucht, der steht außerhalb des Glaubens, wenngleich er durch Worte sich selbst als gläubig hinzustellen sucht. Der lebendige Glaube regt zur Tätigkeit an der Umgestaltung der Seele an, während der Formglaube eine solche vermissen läßt und eben darum nicht lebendig genannt werden kann, denn alles, was lebt, muß sich betätigen oder zu immerwährender Tätigkeit anregen....
Amen
Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)