Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/0993
0993 Materialisten.... Gottbegriff.... Eigener Wille....
4. Juli 1939: Buch 19
Wogegen der Mensch sich am meisten auflehnt, ist das Anerkennen einer Macht, die er nicht sieht oder irgendwie fühlbar wahrnimmt. Es ist der Mensch als noch selbst in der Materie stehend noch so weit materiell, daß ihm nur das Begriff ist, was er zu sehen vermag oder dessen Vorhandensein sich irgendwie beweisen läßt. Alles andere jedoch weist er als unglaubwürdig ab so lange, wie ihn die Materie gefangenhält. Erst mit dem Moment, wo diese an Wert zu verlieren beginnt für den Menschen, ist ihm der Gottbegriff verständlich geworden, er beginnt nun doch an ein Wesen, eine Macht, zu glauben, ohne das Vorhandensein beweisen zu können. Er wird jedoch nicht eher zur vollen Erkenntnis kommen, bis er selbst Fühlung genommen hat zur ewigen Gottheit, wenn auch unbewußt. Schon das Erwägen dessen, daß von einem höheren Wesen das ganze Weltall gelenkt werden muß, gibt Anlaß zum öfteren Nachdenken, und es beschäftigt sich der Mensch im Geist mit der höchsten Wesenheit, und er beginnt, in allen Werken der Schöpfung den Lenker des Weltalls zu erkennen.... Er hat von nun an weit mehr Interesse für alles, was auf den göttlichen Schöpfer hinweist, als für die Materie, die ihm selbst nur noch hinderlich erscheint und daher von ihm mehr denn je gemieden, d.h. bekämpft wird. Es läßt sich nun auch verstehen, wie wenig erfolgreich einem Materialisten gegenüber von geistigen Dingen gesprochen werden kann, weil ihm eben alles frag- und unglaubwürdig erscheint, was von ihm nicht mit Händen zu greifen oder zu spüren ist.... Und alle diesbez. Reden sind vergeblich so lange, bis die Materie ihn nicht mehr reizt oder er durch leidvolle Geschehen augenscheinlich hingewiesen wird auf das Wirken der ewigen Gottheit. Der Mangel an geistigen Kenntnissen ist oft nicht so nachteilig für einen solchen Menschen, denn er würde sie glattweg verneinen oder als Hirngespinste eines Phantasten betrachten, und darum sollte ein solcher Mensch in seiner Unkenntnis belassen bleiben, bis er selbst Verlangen danach hat und dies äußert durch nachdenkliches Wesen und bereitwilliges Lösen von allem Weltlichen.... verbunden mit stetig wachsendem Verlangen nach geistigen Wahrheiten. Es kann ein solcher Mensch weit tiefer eindringen in geistiges Gebiet, so sich eine solche Umwandlung in seinem Inneren vollzogen hat, jedoch muß diese Umwandlung aus freiem Willen stattgefunden haben, es darf keinerlei Beeinflussung menschlicherseits vorliegen, denn es sind gerade solche anfängliche Gottesleugner außergewöhnlich gedanklich rege, und so sie sich überhaupt erst einmal befassen mit diesem Problem der Göttlichkeit, kommen sie durch die gedankliche Beeinflussung der geistigen Hilfskräfte sicher auf den rechten Weg, während ein Beeinflussen menschlicherseits ihren Ablehnungswillen nur verstärken würde und also das Ziel schwerer erreicht wird. Jedoch ist es nicht von Nachteil, das Denken solcher Menschen hinzulenken auf Gebiete, die ihnen bisher fremd waren, auf daß ihnen Gelegenheit geboten wird, sich selbst zu entscheiden.... doch der freie Wille soll alles übrige tun....
Amen
Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)